Dienstag, 14. Mai 2019




GRIECHENLAND, NORDMAZEDONIEN, ALBANIEN, ITALIEN

Den 1. Teil der Reise "Tunesien Italien Griechenland" findet ihr unter: herbertradl2019.blogspot.com


Die griechische Karte mit den Tagesetappen findet ihr unter dem 26. September, 
die albanische und nordmazedonische Karte unter dem 6. Oktober


Montag, 28. 10. 2019
Fürstenfeldbruck

Wir sind wohlbehalten zu Hause angekommen. Die Reise mit dem Zug von Verona nach München Hauptbahnhof klappte gut. Die Schaffnerin half beim Ein- und Aussteigen mit den Fahrrädern. Die Alpen zeigen sich von ihrer sonnigsten Seite. Wir hatten sehr nette Zugnachbarinnen, die von einem Musikfestival in Südtirol kamen. 
Auch die Fahrt mit der S-Bahn war lustig, obwohl der Zug eng besetzt war und es (auch zur Überraschung des Zugführers) in der S-Bahn keinen Fahrradwaggon gab. 

Wir bedanken uns bei allen, die uns auf unserer Reise begegnet sind und die uns lesend begleitet haben.
Insgesamt zeigt unser Tacho (nach GPS-Bereinigung) 7.761 Fahrradkilometer. Wir staunen selbst, welche Strecken, welche Länder und Kulturen nur mit Muskelkraft erradelt werden können. 
Mal schauen, was nächstes Jahr dran ist. 


Samstag, 26. 10. 2019
Sossano - Verona ( 47 km)

Wir sind wohlbehalten in Verona angekommen. Zum Teil mussten wir die Nationalstraße nutzen mit entsprechendem Verkehr. Durch die Stadt fließt der Fluß Adige (Etsch), den wir schon einmal auf dem Weg nach Chioggia überquert haben. Er schlängelt sich um die Stadt und wird von mehreren Brücken überspannt. 
Wir steuern das vorab gebuchte Bed&Breakfast an und werden von unserem Gastgeber gleich mit Stadtplan und allen Hinweisen versorgt. Mit dem Bus geht es zuerst zum Hauptbahnhof. Hier gibt es einen DB-Schalter und wir sind froh, dass wir die Plätze für die beiden Fahrräder reservieren können.
Den weiteren Nachmittag wandern wir durch die Stadt, besuchen die Arena (Amphitheater), die Fußgängerzone und kommen an vielen imposanten alten Gebäuden vorbei: Verona im Schnelldurchlauf - diese Stadt ist ein einziges Museum und verdient einen nochmaligen Besuch!

Morgen um 11:02 Uhr fahren wir mit dem Zug ohne Umstieg nach München.






Die Unterkunft auf einem Bauernhof (rot-weiß gestreiftes Haus)

Wir erreichen am frühen Nachmittag Verona








Die Etsch , im Hintergrund die 
Kirche San Giorgio 
(dort in der Nähe liegt unsere heutige Unterkunft)








Die steinerne Brücke (Ponte Pietra) 
















Die Arena - das Opernfestival fand 2019 vom 21. Juni bis 7. September statt.
Das Amphitheater wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut - früher als das Kolosseum in Rom. Im 18. Jahrhundert wurden umfangreiche Restaurierungen durchgeführt.





Piazza Bra





Maffei Museum




Fußgängerzone mit Boutiquen und Restaurants









Piazza Erbe




Freitag, 25. 10. 2019
Mira - Padua - Sossano ( 67 km )

Heute war unser vorletzter Tag. Wir fahren am Kanal entlang an der Villa Pisani vorbei, die auch Napoleon kurzzeitig gehört hat und beschließen spontan, sie zu besuchen. Hier wird am kommenden Sonntag der Venedig-Marathon starten, der über 42 km bis zum Markus-Platz in Venedig führt. Die Ausschreibungen liegen im Foyer aus. Leider sind wir weder als Läufer noch als Zuschauer dabei, weil wir dann schon im Zug von Verona nach München sitzen werden. 
Als wir den Palast verlassen, sehen wir auf der Straße auf der anderen Seite des Kanals ein völlig demoliertes Fahrrad auf der Straße liegen, gegenüber davon ein Audi mit eingedrückter Frontscheibe. Die Polizei misst die Abstände der Unfallfahrzeuge aus. Wie wird es dem/der Radfahrer/in wohl gehen ? Wie ist der Unfall passiert ? Wer hat was falsch gemacht ?
Für uns geht es nach dem Schreck weiter nach Padua. Dort besuchen wir die Kirche, in der der heiliggesprochene Antonius liegt, der hier sehr verehrt wird. An die Kirche ist ein Kloster angeschlossen. Die Mönche betreuen die Besucher der Kirche, wenn sie es wünschen. Die Kirche besteht aus mehreren Einzelkapellen, die sehr unterschiedlich ausgestaltet sind- mystisch abstrakt oder mit weißen Relieffiguren oder mit Mariendarstellungen und natürlich mit dem Grab des Antonius.
Auf einer Parkbank vor dem großen Platz mit einem Brunnen machen wir Mittagspause. Ein älterer Japaner Sasaki spricht uns an. Er ist selbst schon mit seinem Bruder durch Deutschland mit dem Rad getourt und freut sich sehr über die Begegnung mit Fahrradtouristen. 
Wir besuchen noch die Altstadt von Padua und fahren weiter zu unserer Unterkunft in Sossano. Bis Verona sind es noch 45 km. Das ist unsere letzte Etappe bevor es mit dem Zug nach Hause geht.




Der vorletzte Radltag unserer Reise -
es ist frisch und feucht . Man merkt,
dass es auch in Italien Herbst geworden ist.

Villa Pisani , ein venezianisches Schloß am Brentakanal in Stra



Unser Bed & Breakfast Quartier :-)
 Napoleons Bett in der Villa




Ballsaal:
der prunkvollste Raum mit schönen Deckengemälden







Brotzeit in Padua mit Blick auf 
Prato della Valle -

der Japaner Sasaki leistet uns Gesellschaft.


Wir umradeln den Platz Prato Valle - das Gebäude mit den Säulen ist vermutlich das Rathaus





Basilica di Sant Antonio





Abschied von Padua

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das Quartier in Sossano 


Donnerstag, 24. 10. 2019
Chioggia - Venedig - Mira  ( 45 km mit den Fahrrädern + 15 km mit 3 Fähren)

Heute haben wir uns für den Seeweg nach Venedig entschieden, der sich aus Fahrten mit der Fähre und Durchqueren der Inseln mit den Fahrrädern zusammensetzt. In Venedig selbst sind Fahrräder nicht erlaubt, wir beschränken uns darauf, mit dem Schiff an der berühmten alten Stadt vorbei zu fahren.
Auf dem weiteren Weg haben wir einige Schwierigkeiten: Versehentlich landen wir auf der Autobahn und sind froh unsere Räder unter einer Schranke hindurch schieben - und auf einem Versorgungsweg entlang rollen zu können. Ähnlich geht die Fahrt weiter: Nationalstraßen müssen gequert, die Räder durch eine Unterführung ohne Rampe geschoben und über einen gerade im Reparaturstatus befindlichen Radweg geleitet werden. 
Nach 45 km reicht es uns für diesen Tag und wir suchen uns eine Unterkunft. 










Über die Laguneninseln von 
Chioggia um Venedig nach Mira: 
Radtour (blau) und Schiffstour (rot)





Heute ist Markttag in Chioggia. Der Weg mit unseren Rädern zum Fährhafen führt durch die Menschenmassen :-)



Eine knappe Stunde warten wir aufs Vaporetto. Zuerst schieben wir unsere Räder auf die Fähre, dann dürfen die Passagiere ins Boot.



Wir radeln 8 km von Pellestrina nach Santa Maria del Mare (Nordspitze der mittleren Insel) und nehmen erneut ein Schiff -  dieses Mal bringt uns eine Autofähre zur nächsten Insel.










Ca 10 km ist auf dieser Insel die Entfernung nach Lido, von wo die Fähre uns zum Bahnhof von Venedig bringt.



In Lido di Venezia gibt es prachtvolle Häuser, wie zum Beispiel das 4 Sterne Hotel Excelsior.







Leider ist es für Radler nicht erlaubt durch Venedig zu fahren. Wir genießen die Bootstour südlich um Venedig herum mit einem Panoramablick auf alle Sehenswürdigkeiten.







Dieser Kapitän genießt auch die Schifffahrt mit Ausblick nach hinten :-)





Am Bahnhof von Venedig versuchen wir den Radweg über den Damm zum Festland zu finden...














.... leider scheitern wir (Navi war ausgeschaltet) und landen auf einem Mittelstreifen zwischen Autobahn und Bahntrasse.




Mittwoch, 23. 10. 2019
Chioggia

Heute wandern wir durch  Chioggia. Wir verleihen dabei der Stadt den Titel: Fahrradstadt. Hier trifft es wirklich zu. Es fahren mehr Menschen mit Fahrrädern als Autos unterwegs sind. Etwa ein Drittel der Räder haben Elektroantrieb, bei einigen ist nicht einmal Treten notwendig um schnell voran zu kommen. Es wird generell ohne Helm gefahren, oftmals auch ohne Licht, dafür hin und wieder mit drei oder vier Personen auf einem Rad. 
Chioggia ist ähnlich wie Venedig eine Stadt, die auf mehreren Inseln gebaut wurde, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Charakteristisch sind die runden Torbögen und Arkaden. 
Die Stadt liegt zwischen dem offenen Meer und der Lagune und ist eine der wichtigsten und dicht bevölkerten Seestädte an der Adria.
Wir machen auch einen Spaziergang nach Sottomarina (mit der Stadt Chioggia über eine Brücke verbunden), wo größere Fischkutter ihren Hafen haben, viele Campingplätze liegen (die schon im Winterschlaf waren) und der Strand von Chioggia sich befindet.















Zwei Fischkutter fahren in den Hafen und werden von Möwen begleitet

Dienstag, 22. 10. 2019
Ferrara - Chioggia (98 km)

Wie ihr seht, verläuft unsere Reise im Zick-Zack nach Norden. Das liegt daran, dass wir die Fahrradstadt Ferrara besuchen wollten mit ihren Bauten, die zum Weltkulturerbe gehören. Die Innenstadt hat schöne Fußgängerzonen, in denen die Leute zu Fuß gehen aber auch mit dem Fahrrad fahren. 
Wir besuchen vor der Abfahrt die berühmten Gebäude und verlassen die Stadt Ferrara durch die breite Stadtmauer. Sie ist etwa 9 km lang und vollständig erhalten. Der Mauer fehlen aus Altersgründen einige Ziegel. Mit den angrenzenden Büschen, Bäumen und Wiesen bietet sie vielen Vögel, Insekten und anderen Tieren Nistplätze und Lebensraum.
Heute geht es nochmals durch die Po-Ebene und zwar ca. 60 km direkt am Po entlang und mit dem Po auf dem Sattel. Den breiten Fluss haben wir fast immer im Blickfeld. Später führt unser Weg am Kanal entlang nach Norden und dort zur Adige (Etsch), die wir ebenfalls einige Kilometer weit vom Ufer aus begleiten.
Unser heutiger Zielort Chioggia glänzt mindestens ebenso wie Ferrara mit vielen vielen Radfahrern. Hier fahren die Leute sehr gerne E-Bike, auch die Jugendlichen finden es toll mit Strom zu radeln und steuern mit Vollgas in die Kurven der Radwege.
Morgen verbringen wir hier einen weiteren Tag bevor es zum Endspurt nach Verona geht. 







Rathaus von Ferrara



Kathedrale von Ferrara





Stadtmauer von Ferrara





Entspanntes Radeln ohne Verkehr




Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, als uns dieses Ungetüm auf der schmalen Deichstrasse begegnet.



Die ersten 15 Kilometer radeln wir auf der rechten Seite (südlichen Seite) des Pos.
Danach wechseln wir die Seite, da Chioggia nördlich von der Pomündung liegt.





Eines der wenigen Boote, die wir heute auf dem Po gesehen haben
(Internetadresse für interessierte Hausbootler ist ja angegeben :-))




Haus im Fluß? Nein, es steht am Ende des Kanals.




In der Poebene gibt es viel Wasser (Flüsse, Kanäle, Bäche etc). Manchmal glauben wir in Holland zu sein. Auf unserer heutigen Tour haben wir viele Reiher gesehen, die offenbar ideale Bedingungen in diesem Gebiet vorfinden.








Chioggia, eine der 27 Städte in Italien, die eine nationale Verdienstgoldmedaille erhielt.
Chioggia ist eine Stadt mit Kunstschätzen . Die älteste Turmuhr der Welt findet man auch hier.
Unser Dank für die Empfehlung diese Stadt zu besuchen geht an Branko + Karin.


Unser Apartment liegt neben dem Dom


Montag, 21. 10. 2019
Ravenna - Comacchio - Ferrara ( 97 km)

Nach dem ausgedehnten Frühstück und langem Gespräch mit unserem Gastgeber verzichten wir auf weitere Besichtigungen in Ravenna und machen uns auf den Weg nach Comacchio. Dieser Ort ist ähnlich gelegen und von Flüssen durchzogen wie Venedig. Wir können so auch an dem großen See entlang durch das Naturschutzgebiet radeln und meiden die verkehrsreiche Bundesstraße nach Ferrara, dem Tagesziel. 
In Comacchio machen wir Pause: Es gibt den teuren aber für den Ort typischen Räucheraal und alles was unsere Gepäcktaschen so hergeben. Das erleichtert gleichzeitig die Weiterfahrt. 
Wir können schön in der Sonne sitzen. Das Wetter ist auch für italienische Verhältnisse noch sehr warm, was uns Radfahrer freut. Von Comacchio geht es nach Westen auf flacher Strecke weiter. Der Wind weht überwiegend von hinten, da können wir mit vollem Karacho losbrettern. 
Ferrara wird als die Stadt der Radfahrer angekündigt. Man sieht tatsächlich einige Radfahrer auf der Straße - ob es mehr sind als in FFB ?




Mirko, der Gastgeber des letzten Quartiers in Ravenna, hat uns Comacchio als "Klein-Venedig" empfohlen. Um die verkehrsarme Deichstrasse am Lagunensee zu erreichen, müssen wir mit der Fähre den Fluss Reno überqueren.





Von der Deichstrasse haben wir einen 
tollen Blick auf die Vögel in der Lagune



Mit dem 30er Zoom konnten wir
viele Flamingos einfangen

Auf der Deichstrasse: links der Fluß - rechts der Lagunensee




An einem Bauernhof ist Badetag für die Kühe. Was wohl der Reiher der Kuh zu erzählen hat?



Comacchio taucht am Horizont auf





Wir genießen das tolle Wetter Ende Oktober in Norditalien. 
Dieser herrliche Sitzplatz eignet sich als Esstisch



Die Reise geht weiter. 
Es fehlen noch 50 km bis Farrara



Castello Estense

Sonntag, 20. 10. 2019
Rimini - Ravenna ( 51 km)

Wir radeln nach Norden zuerst an der Küste entlang, dann auf Nebenstrecken und Radwegen in Richtung Ravenna. Hier haben wir eine große Besichtigungstour vor, denn Ravenna hat 8 Weltkulturerbestätten (55 hat ganz Italien). Wir kommen durch Classe, da können wir schon die erste Kirche besuchen: S. Apollinare. Sie wurde im Jahr 549 eingeweiht. Alle diese frühen Zeugnisse der Christenheit hier in Ravenna stammen aus dem 5. oder 6. Jahrhundert. Die urchristlichen Gemeinden machten sich aus Prinzip gar keine Bilder von Gott oder Jesus. Sie verwendeten nur Symbole wie den Fisch oder das Kreuz. Erst später kam die bildliche Darstellung. In Ravenna herrscht das Thema Erlösung vor in Form von Jesus als dem Hirten, der seine Schafe durch sein eigenes Sterben erlöst. Meistens werden auch die Apostel in sehr individueller Weise dargestellt, ebenso die Evangelisten mit den überlieferten Schriften. Aber es werden in den Kirchen auch ganz irdische Personen wie z. B. Könige abgebildet. 
Das Bildsymbol der Mutter Maria mit Kind kommt in diesen frühen Kirchen wie in Ravenna nicht vor. 
Das Besondere in Ravenna ist, dass die Bilder nicht nur gemalt, sondern auch in Form von kunstvollen Mosaiken an Wände und vor allem Decken angebracht wurden. Diese Technik wurde von der römischen Tradition  übernommen. So haben sich die Bilder und Verzierungen über viele Jahrhunderte gut erhalten und sind heute noch für viele staunende Besucher zu sehen.
Wir wandern durch die Stadt und besuchen sieben der berühmten Kirchen und Mausoleen. Den Rest heben wir uns für morgen auf. 
Am Abend gehen wir zum Essen in ein großes gemütliches Restaurant - ein ehemaliges Theater und Kino- in dem trotz guter Auslastung kein Lärm herrscht und Dick und Doof über die Leinwand flimmern.
Morgen fahren wir durch die Poebene weiter nach Norden.





Sonnenanbeter im Kreisverkehr bei Rimini



Radlerkunst im Kreisverkehr bei Cesenatico 

Schiffsmuseum im Hafen von Cesenatico




75 jähriges Befreiungsfest gegen deutsche Besatzung in Cervia



Basilika Sant Apollinare in Classe






Mosaik im Kircheninnenraum


Wir überqueren noch einige Flüsse (Dani: auch den Rubikon!) und erreichen gegen 13 Uhr Ravenna


















Basilika S. Vitale





Arianische Taufkapelle





Restaurant Osteria Passatelli bietet ein schmackhaftes Geburtstagsessen für Helmut



Samstag, 19. 10. 2019
Marina di Montemarciano (Rimini)

Heute haben wir sehr entspannt die tolle Suite genossen, die wir hier zum Rabattpreis bekommen haben. Das Appartement hat einen Eckrundumbalkon im 7. Stock mit Ausblick zum Meer und in die Berge, so dass immer Sonne oder Schatten zu haben ist. Das ist wirklich Luxus - der Nachsaison zu verdanken. 
Neben Lesen und Essen haben wir einen Strandspaziergang unternommen, auch ein kurzer Schwumm war möglich. Die Wassertemperatur liegt immer noch bei etwa 20 Grad.
Morgen geht es weiter nach Ravenna. Helmut war dort noch nie und freut sich auf die Weltkulturerbestätten dieser Stadt.





Frühstück auf dem Balkon



Hobbyfischer beim
Sammeln von Muscheln

Rimini Stadt im Hintergrund


Freitag, 18. 10.2019
Montemarciano - Rimini  (96 km, 300 Hm)

Wir haben noch immer Sonnenwetter, aber es wird kühler. Die lange Hose und das Langarmtrikot sind angesagt. Wir können wieder auf Radwegen am Meeresufer entlangfahren. Heute haben wir eine längere Etappe vor, deshalb treten wir kräftig in die Pedale und überholen eine 4-köpfige Fahrradgruppe. Als wir an einer Kreuzung über die Weiterfahrt diskutieren, holen uns die vier wieder ein. Sie versuchen uns die Wegbeschreibung zu erklären und warten auf den vierten Mann der englisch spricht. Er sagt nur: Come with us ! So radeln wir gemeinsam über einsame Straßen bis zur Stadt Fano, wo sie alle wohnen. Wir erfahren nun, dass sie sich schon sehr lange kennen und immer wieder gemeinsame Ausflüge mit den Fahrrädern unternehmen. 
Wir verabschieden uns am Kiesstrand, hier wollen wir die Gunst der Stunde nutzen, um noch ein letztes oder vorletztes Mal im Meer zu schwimmen, denn hier ist das Wasser tiefblau und fast spiegelglatt. Durch die alte Römerstadt Fano machen wir anschließend noch einen Abstecher. Es ist hier nicht so touristisch wie weiter nördlich, die Stadt macht einen gelassenen, freundlichen Eindruck. 
Es geht weiter auf Radwegen, erst ab Pesaro müssen wir wieder die ungeliebte Nationalstraße SS16 benutzen. Durch Cattolica und Riccione fahren wir auf uns bekannten Wegen nach Rimini und landen in dem gebuchten Appartement mit Küche im 7. Stock des Hotels. Dieses Quartier hat einen Rundumbalkon mit Meerblick. Morgen werden wir auch noch hier sein.




Der Hafen von Senigallia -
die Fischer sortieren ihre Netze.










Ein Experte der Telekom repariert das Telefonnetz und klemmt diverse Drähte zusammen.














Wir beobachten Künstlerinnen bei ihrer Arbeit die Betonwand auf der Promenade mit Mosaikfiguren zu verzieren.




Wir erreichen Fano und verabschieden uns am Strand von den italienischen Radlern



Eine funktionierende Dusche, glasklares Wasser und eine noch erträgliche Temperatur 
sind heute ausschlaggebend für den Sprung ins Wasser





Die Altstadt von Fano

Sangallo Festung in Fano





Die Reise geht weiter über etliche 
Brücken auf gepflegten Radwegen.




In Misano Adriatico, kurz vor Riccione, stoßen wir auf den Hafen von einer schönen Wohnanlage.  In diesem Gebiet trainierte Christiane im April 2018 für Sportveranstaltungen.

Wir radeln auf dem  Küstenweg durch Riccione und kommen 
kurz vor der Dämmerung zum Hafen von Rimini


Donnerstag, 17. 10. 2019
Sirolo - Marina di Montemarciano  ( 40 km , 340 Hm)

Heute war Wandertag. Das kleine B&B-Hotel ist voll belegt und die Frühstückstische reichen gerade für alle Gäste. Sirolo liegt direkt am Naturschutzgebiet Parco del Conero. Da wir nun schon mal hier sind, wollen wir die Gegend noch besser kennen lernen und folgen dem Wanderweg, der  auf den Berg hinaufführt, bis wir von hoch oben am Felsen das Meer und die Küste sehen können.
Es gibt auch einen steilen Weg vom Berg hinunter zum Strand (Wolfspfad), den wir aber wegen der Warnhinweise nicht nehmen. Die Italiener, die wir hier treffen, nehmen nicht jedes Schild für bare Münze. Sie stammen aus der Region, kennen die Gegend gut und wandern den Weg zum Ufer hinunter.
Wir wandern nach Sirolo zurück, packen unsere Lastesel und nehmen die Straße am Berg entlang nach Ascona. Die Stadt zeigt sich von ihrer verkehrsreichsten Seite. Wir fahren am Hafen vorbei zum Bahnhof, denn nun wollen wir die Rückfahrt für den 27. Oktober mit dem Zug regeln. Immerhin gibt es einen "richtigen" Menschen am Schalter, mit dem wir reden können, der uns aber keine Fahrkarte mit Fahrradreservierung von Verona nach München verkaufen kann. Wir überlegen hin und her, auch Flixbus wird ins Kalkül gezogen und entscheiden uns schließlich dafür, die Fahrkarte online zu buchen und nur die Fahrradkarte vor Ort zu kaufen, denn Verona ist der End- bzw. Anfangsbahnhof der geplanten Zugfahrt. 
Im Berufsverkehr geht es auf der zweispurigen SS16 im Stop and Go bis nach Marina di  Montemarciano weiter. Dort haben wir wieder ein sehr schönes Quartier gebucht und gleich eine vierköpfige Gruppe aus den Niederlanden getroffen, die hier eine Urlaubswoche verbringt.
Morgen wollen wir nach Rimini weiterfahren, das wir vom Triathlon und Trainingsurlauben schon gut kennen. 








Die Altstadt von Sirolo









Wir planen den Wanderweg 302 von Sirolo durch den Park Conero zu nehmen. Er führt zum Aussichtspunkt "Le due sorelle" (die 2 Schwestern)










Die 4 köpfige italienische Wandergruppe
treffen wir am Aussichtspunkt zu den
Felsen "2 Schwestern"



Nach einer 3 stündigen Wanderung 
verlassen wir den Ort Sirolo

Mittwoch, 16. 10.2019
San Benedetto del Tronto - Sirolo ( 81 km , 430 Hm )

Gesamte Reisekilometer bis heute: 7215 km

Zunächst können wir wieder einen Radweg nutzen, der an der Küste entlang führt. Später geht es auf der Nationalstraße weiter mit wenig Verkehr, denn die Autobahn führt ja parallel. Trotz Gegenwind kommen wir gut voran. Wir finden mittags ein Restaurant, das auch im Oktober noch geöffnet hat und gut besucht ist. Hier gibt es Fisch und Spaghetti. 
Eigentlich haben wir heute Ancona als Tagesziel angepeilt. Unser Dani aus Argentinien hat aber den Wallfahrtsort Loreto empfohlen. Auch wenn es auf der Landkarte wie nebenan aussieht, beschert uns der Abstecher doch einige Höhenmeter. Aber es geht ja auch zu einem Wallfahrtsort, da gehört die Anstrengung ja dazu.
Hier sind zwar viele Leute, aber nur wenige Touristen. Die Menschen kommen um zu beten und um Heilung bei Krankheiten zu bitten. Besonders die schwarze Madonna wird um Hilfe angerufen. In diesem Raum ist eine sehr andächtige und stille Stimmung. Wir zünden zwei Kerzen an und setzen uns in die Basilika. 
Die Kirche wurde auf Originalziegel aus Nazareth aufgebaut, die vermutlich Kreuzfahrer mitgebracht haben. 
Draußen suchen wir über das Internet nach einem Quartier. Ancona ist relativ teuer und wir entscheiden uns deshalb für ein Zimmer in Sirolo, 12 km von Loreto entfernt. Über eine steile Stichstraße fahren wir ins Tal hinunter, ein Radweg führt uns weiter.  Sirolo liegt wiederum auf einer Anhöhe die wir noch erklimmen müssen. Dann geht es erstmal in die Dusche und zum Einkaufen fürs Abendessen. 




Wir verlassen San Benedetto - allerdings gibt es den schönen Küstenradweg nur noch auf einer Länge von 10 Kilometer. Weitere 40 km verbringen wir auf der Schnellstrasse SS 16 (mit einigen kurzen Unterbrechungen von kleinen Küstenorten)




Loreto kündigt sich in der Ferne mit der großen Basilika an- neben dem Petersdom in Rom soll Loreto der zweitwichtigste Wallfahrtsort Italiens sein.





Piazza della Madonna, der Platz vor der Basilika






Die schwarze Madonna (Foto oben) und eine Seitenkapelle mit reliefartigen Fresken


Die Sonne steht schon sehr tief, als wir Sirolo erreichen


Dienstag, 15. 10.2019 
San Benedetto del Tronto

Heute besuchen wir die kleine Stadt San Benedetto del Tronto. Der Tronto stellt sich eher als Bach denn als Fluss dar. 
Die Straßen sind von Dattelpalmen umsäumt, die zur Zeit hell orange blühen. Es gibt eine Kathedrale mit einem modernen Gemälde, das die gesamte Frontansicht sehr eindrucksvoll prägt. 
Etwas Besonderes ist die Ufermole, die sich ca. 1 km ins Meer erstreckt. Hier wurde fast jeder Stein als Relief künstlerisch geformt.
Morgen geht es weiter nach Norden in Richtung Ancona.















Auf den alten Burgmauern steht die Kathedrale und der Torre dei Gualtieri. Von hier oben hat man einen schönen Überblick auf San Benedetto







Springbrunnen in der Altstadt


Scultura Viva:
Spaziergang auf der Mole am Hafen. Hier gibt es Steinquader, die von Künstlern aus der ganzen Welt in Kunstobjekte verwandelt wurden.











Das Monument al Gabiano Jonathon (Möwe Jonathan) auf der Mole







Palmenumsäumte Fußgängerzone in San Benedetto




Innenansicht der Kathedrale




Der Tronto ist ein 115 km langer Fluß, der dieser Stadt den Namen gibt. Er fließt in San Benedetto ins Meer. Leider ist zu dieser Jahreszeit nur ein Rinnsal davon übrig geblieben.

Montag, 14. 10.2019
Francavilla al Mare - San Benedetto del Tronto (78 km)

Durch Pescara führt ein schöner Radweg. Ein Schild am Wegrand weist auf einen weiteren Weg für Fahrradfahrer an der Küste hin. Diese schmale Straße führt uns nun fast über die gesamte Strecke bis nach San Benedetto. Nach dem Einkauf bei Lidl (Vollkornsemmeln !)gibt es eine ausgedehnte Mittagspause am Meer, später eine weitere Pause im Café mit mehreren Latte Macchiato. 
Der Navi macht uns auf einen Trimm-Dich-Pfad aufmerksam, den wir passieren. 
Christiane versucht sich mit Klimmzügen an der Turnstange. Mit etwas Schwung kriegt sie mit Ach und Krach zwei davon hin. Wir wenden uns an die drei Jugendlichen, die chillend auf der Bank sitzen. Zu unserer Überraschung ziehen sie nun eine richtige Schau ab. 12 bis 16 Klimmzüge werden uns vorgeführt, dazu noch Felgaufschwünge und andere akrobatische Übungen. Sie strengen sich richtig an und wir spenden gebührenden Beifall an die drei jungen Albaner. Ein ebenfalls sehr durchtrainierter Italiener gesellt sich hinzu und zeigt uns, was er mit dem mitgebrachten Terraband an der Eisenstange für Kraftübungen zustande bringt. 
Sehr beeindruckt ziehen wir von dannen - rechtzeitig bevor jemand womöglich noch kopfüber herunter fallen kann. 
Der Radweg endet plötzlich am Fluss. Damit wollen wir uns aber nicht zufrieden geben und biegen auf einen Pfad ins Naturschutzgebiet ab. Von dort gibt es eine Verbindung zur Nationalstraße, die uns über die Brücke und nach San Benedetto führt. Hier gliedern wir uns in den Feierabendverkehr ein bis wir unser Quartier erreichen. 
Heute haben wir ein günstiges aber sehr großes Appartement buchen können mit einer super eingerichteten Küche. Es gibt Blumenkohl, mit den obligatorischen Kartoffeln, Linsen, Lachs und Krautsalat (Gesunde Ernährung ist ja das A und auch das O beim Sport).






Radwege sind immer herzlich willkommen:
Wir befinden uns auf dem Weg von Francavilla nach Pescara

Auf unserer langen Reise ist diese Fußgänger-und Radbrücke der absolute Knaller !





Ab und zu werden wir gezwungen, für wenige Kilometer die Nationalstrasse SS16 zu nehmen.
Hier in der Region Abruzzen gibt es gute Alternativen zur Schnellstrasse.
Im Hintergrund ist der Sarazener Turm von Pineto zu sehen.





Heute gibt es viele Fotos vom Ciclovia
Adriatica 6. Der gut ausgebaute und in schöne Landschaft eingebettete Radweg hat uns total begeistert.




Brotzeit am Meer zur Mittagszeit







Diese schöne Nixe sonnt sich im Springbrunnen des Ortes Tortoreto

In Tortoreto hat unser Freund aus Luxemburg eine Wohnung - allerdings im oberen Teil des Städtchens (von wo das Foto aufgenommen wurde)




Es geht weiter auf dem schönen Radweg
entlang der Küste



Von dieser Brücke gibt es Tiere zu beobachten - Helmut legt eine Pause ein



Bisamratten tummeln sich unter der Brücke



Ein letzter Blick auf den Fluß - die Aufholjagd zu Christiane beginnt
















Doch bald legen wir eine erneute Pause ein. Wir schauen den jungen Athleten an den Fitnessgeräten zu ....




... und versuchen uns ebenfalls mit wenig Übung einzubringen








Die jungen Experten können sich das Lachen verkneifen und zeigen uns erneut ihr Können :-)

Eile ist geboten ! In einer knappen Stunde wird es dunkel  - 
uns fehlen noch 13 Kilometer bis zum Ziel. 


Sonntag, 13. 10.2019
Termoli - Francavilla al Mare (91 km, 540 Hm)

Es ist schönes Wetter und die Italiener sind am Sonntagmorgen beim Walken, Joggen und Fahrrad fahren. Viele Rennradfahrer kommen uns auf der Nationalstraße entgegen. Eine stillgelegte Bahntrasse wird zur Zeit als Radweg umgebaut. Wegen der laufenden Bauarbeiten ist die Route aber immer wieder gesperrt, so dass wir sie nur kurzzeitig nutzen. Wenn dieser Radweg einmal durchgehend fertig wird, ist er sicher eine große Bereicherung für den Radverkehr im italienischen Küstenbereich. Aber wir nehmen die Gelegenheit wahr noch einmal ins Meer zu springen.
Am Nachmittag gibt es eine Pause in einem Fischrestaurant. Es liegt neben dem Campingplatz für Wohnmobile und ist gut besucht. Ein Niederländer hat einen riesigen MAN-Lastwagen mit Allradantrieb in ein Wohnmobil umgebaut. Er sitzt mit seinem Campingstuhl gemütlich auf dem Dach des Fahrzeugs. 
Wir landen heute Abend wenige Kilometer vor Pescara in einem kleinen Hotel. 






Abschied von Termoli

Radrennen in San Salvo Marina




Strand von Vasto:
Christiane schwimmt eine Runde und Helmut schraubt seinen Radständer fest.




Sonntagspaziergänger flanieren auf der Promenade von Vasto



Inzwischen haben wir die Abruzzen erreicht. Das Gelände wird hügeliger. An einigen Hängen sieht man noble Häuser




Die fertig asphaltierte ehemalige Bahnstrecke an der Küste ist leider noch nicht für den Radverkehr eröffnet....



... so müssen wir fast die gesamte Strecke auf der Nationalstrasse SS16 fahren. Wir sind froh, dass heute am Sonntag keine Lastwagen fahren dürfen.




Wir starten einen erneuten Versuch die ehemalige Bahnstrecke zu beradeln - wieder müssen wir nach einem Kilometer wegen Absperrungen aufgeben.

Am Strand von Fossacesia legen wir nachmittags eine Pause ein und essen Fischgerichte


An der Küste von San Vieto Chietino sieht man einige alte Konstruktionen von Plattformen, die zum Fischfangen benutzt wurden bzw. werden. 
"Trabocco Valle Grotte" ist heute ein Restaurant für Fischgerichte 


Samstag, 12. 10. 2019
Foco di Varano - Termoli (84 km )

Heute ging es weiter in Richtung Norden. Die ersten 30 km legen wir auf derselben Straße durch das Naturschutzgebiet zurück, auf der wir von Foggia vorgestern gekommen sind. Unser Navi führt uns dann auf die Nationalstraße, auf der relativ wenig Verkehr herrscht, denn die Autobahn führt parallel. Es gibt einen Seitenstreifen, den wir nutzen können, so dass wir uns recht sicher fühlen. Wir sind schnell unterwegs, der Wind steht günstig für uns. 
Am Straßenrand blühen kleine weiße Blüten, die uns einen sehr aromatischen Duft um die Nase wehen. Wir queren mehrere breite Flüsse und fahren durch unberührte Natur, die nur von der Straße unterbrochen wird. 
Kurz vor Termoli treffen wir Aaron. Er überholt uns mit seinem Rennrad mit Gepäcktaschen. Wir besuchen gemeinsam ein Café und erzählen uns unsere Erlebnisse. Aaron hat Kroatien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina bereist und ist mit der Fähre nach Bari und von dort mit dem Zug in den Nationalpark Gargano gefahren. Aaron ist Australier und wohnt mit seiner Frau in Addis Abeba, die dort bei der UNHCR arbeitet. 
Morgen geht es weiter an der Küste entlang. Wo wir landen werden, wollen wir noch nicht festlegen.





Blick vom Lagunendamm zum Meer auf
Marina di Lesina

Arbeiter jäten das Unkraut im Blumenkohlfeld





Zu vermieten: 
gut durchlüftetes Haus mit schönem Pflanzenbewuchs ! 
(Der Feigenbaum wächst durchs offene Dach)

Die  Reiher vertragen sich gut mit den Kühen ! Heißen ja auch Kuhreiher....




Wie schnell eine brennende Kippe den Grünstreifen und die Büsche vernichten kann...

Brotzeit in Chieuti am Meer





Kurz vor Termoli überholt uns Aaron. Er freut sich auch über die schnelle Fahrt mit Hilfe des Rückenwinds.













In Termoli fragen wir uns durch nach einem Café und landen schließlich in der Fußgängerzone

Freitag, 11.10.2019
Foce di Varano

Wir wandern heute gemütlich über den Fluss an die Lagune und zurück zum Meer. Das Wasser ist noch warm und man kann gut schwimmen.
Es ist überall sehr ruhig, denn es sind kaum noch Touristen hier. Wir waschen unsere Wäsche und genießen die Sonne und reparieren die Fahrräder.
Morgen radeln wir nach Termoli.

Technik: Kette gewechselt (Helmuts Fahrrad)



Wir sind die einzigen Touristen im 26 Grad warmen Foce di Varano. Im Sommer tanzt hier der Bär ! Zig Yachten liegen im Hafen und warten auf die nächste Saison

Spaziergang zur Lagune: Lago di Varano




Die Fischer haben es nicht weit- ihre Häuser liegen direkt neben dem See.





Der Pfad durch den kleinen Wald zum Strand




Heut ist Badetag..... wie schön, dass das Meer noch angenehme Wassertemperaturen hat.

Donnerstag, 10.10.2019
Foggia - Foce di Varano (85 km)

Nun haben wir uns doch dazu entschieden das Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Gargano in der Nähe von Foggia aufzusuchen und nicht einfach daran vorbei zu fahren. 
Unser Navi führt uns auf einer verkehrsarmen Straße vorbei an den großen landwirtschaftlichen Flächen, auf denen wir immer wieder dunkelhäutige Feldarbeiter sehen. 
Die Sonne ist immer noch kräftig bei etwa 27 Grad im Schatten. Der Wind weht uns entgegen.
Im Nationalpark gibt es zwei große Lagunen, die durch eine Landzunge vom Meer getrennt sind. Sie sind von Eukalyptus- und Kiefernwäldern umsäumt. 
Als wir in Foce die Varano ankommen, wo wir ein Appartement über booking reserviert haben, heißt es erst mal wieder die Hausnummer zu suchen, denn die GPS-Koordinaten stimmt meistens nicht exakt. Schließlich rufen wir die angegebene Telefonnummer an. Es meldet sich - wie immer in Italien- "Pronto". Die Dame am anderen Ende der Leitung spricht kein englisch. Wir wundern uns, weil wir zwei mal auf englisch per mail Kontakt hatten. Es stellt sich heraus, dass die Vermieterin - wie wir es schon manchmal erlebt haben - wieder einmal keine Ahnung davon hatte, dass ihre Tochter, die in Australien lebt, das Appartement über booking vermietet hatte. 
Alles klärt sich auf und wir richten uns häuslich ein. 





Wir freuen uns über verkehrsarme Straßen von Foggia zum Nationalpark Gargano.






Oft sehen wir verlassene Häuser zwischen bewirtschafteten Feldern





Wir nähern uns der Lagune und dem Nationalpark. Viele Häuser und Grundstücke werden zum Verkauf angeboten.






Hafen vor der  Lagune des Nationalparks



Fällt euch was auf am fahrenden Gespann Auto - Pferdeanhänger?


Wir erreichen Foce di Varano. Ein kleiner Ort am Rande des Nationalparks Gargano . Das Gebiet ist fast schon im Winterschlaf trotz 27 Grad Wärme. Alle Campingplätze vor dem Ort sind geschlossen.


Mittwoch, 9. 10. 2019 
Trani - Foggia (81 km)

Heute ging es auf flacher gerader Strecke nach Foggia. Bevor wir uns auf die Radstrecke begeben, schauen wir uns die Kathedrale an, die im 11. Jahrhundert im romanischen Stil gebaut wurde. Die imposante Festung der Stadt ist in unmittelbarer Nähe. Trani imponiert aber nicht nur durch seine Bauwerke sondern auch durch die zahlreichen, gut sortierten und übervollen Frucht- und Gemüseläden. Die Obst- und Gemüsegeschäfte haben mehrere Angestellte, die eilig alles ausladen und aufhäufen und die vielen Kunden zufrieden stellen.
Bei der Fahrt nach Norden aus der Stadt sehen wir zahlreiche Marmor- und Granitplattenhersteller.
Unsere Tour führt uns über eine relativ ruhige Nebenstraße ohne viel Verkehr durch die landwirtschaftlich geprägte Gegend. Es werden hier Fenchel, Artischocken und Kohl angebaut. Auch Obstplantagen und Olivenbäume sind am Wegesrand zu sehen.  Wir vermuten, dass das Klima mehrere Ernten pro Jahr möglich macht. 
Etwa 15 km vor Foggia stehen viele Afrikaner am Straßenrand und warten auf den Bus. Einige Leute kommen mit Fahrrädern von der Arbeit. Wir sprechen mit Douda aus Ghana, der uns mit dem Fahrrad entgegen kommt. Er erzählt, dass er seit 3 Jahren hier lebt und in der Landwirtschaft beim ernten von Peperoni hilft. Er hat in Italien Bleiberecht, wohnt im Container und macht einen zufriedenen Eindruck. Da es hier viel Agrikultur gibt, werden viele Arbeitskräfte gebraucht. Anscheinend löst Italien manche Probleme auch recht pragmatisch. 
Um 18:00 Uhr treffen wir in unserm Quartier ein, das in einer traditionellen Straße liegt mit Wäsche vor den Balkonen und großen Satellitenschüsseln. Uns gefällt es hier, denn wir haben endlich wieder eine eigene Küche. 

Vielleicht haben sich einige Blogleser gewundert, warum wir nicht durch Kroatien nach Hause radeln. Die Gründe dafür sind, dass die kroatische Küste erheblich hügeliger ist, als die flache Ostküste Italiens. Ferner soll der Verkehr an der kroatischen Küste hefig und gefährlich für Radler sein (siehe Reisebeschreibung in der Homepage der Rosenheimer "Chinesen": http://www.hoamzua.de   )
Ein dritter Grund ist die gute Zugverbindung von der Ostküste Italiens bis nach München. Wir können, wenn es zu kalt wird, wir keine Lust mehr haben oder unsere Reisezeit vorbei ist, sofort in die Bahn steigen und nach Hause fahren   :-)






Trani: Das Schloß/ die Burg wurde im Jahr 1233 auf Veranlassung von Friedrich II. erbaut, heute ist es ein Museum.







Die Kathedrale San Nicola Pellegrino in Trani ist die Bischofskirche des Erzbistums Trani-Barletta-Bisceglie. 
Sie wurde im Jahr 1173 erbaut.










Das „Castello di Barletta“ ist eine große Burg, wenige Meter von dem adriatischen Meer entfernt. Sie wurde um das Jahr 1090 auf einer schon bestehenden normannischen Festung erbaut.






Die Kathedrale von Barletta aus den Jahren 12.-14. Jahrhundert ist eine romanisch-gotische Kirche und war früher Sitz des Erzbischofs von Barletta und Nazareth 













Dieses Relief fand Helmut am Ausgang der Kathedrale. Es ist ca 70 cm x 50 cm groß. Bedeutung ist unklar.





Die engen Gassen in Italien spenden nicht nur im Hochsommer Schatten und erträgliche Wärme. Wir lieben sie, weil sie einen eigenen schönen Charakter aufweisen.




Von Barletta radeln wir weiter nach Trinitapoli , danach gehts knappe 40 Kilometer auf einer ruhigen Straße ohne weitere Dörfer bis nach Foggia


Altstadt von Trinitapoli









Durch Foggio gehts kreuz und quer zu unserem Booking.com Quartier (rechtes Foto: weißes Haus links)


Dienstag, 8. 10. 2019
Durrës-Bari (Fähre),  Bari - Trani (55 km)

Den Montag haben wir am Strand in Durres verbracht und schwimmen im Meer.  Am frühen Abend suchen wir noch einmal das Restaurant vom Vorabend auf. Der junge Kellner erzählt auf Nachfrage, dass er 7 Tage pro Woche hier arbeitet. Um 20:00 Uhr fahren wir zum Hafen und checken auf der Fähre nach Bari ein. Nachts werden wir von starkem Wellengang geweckt, lassen uns dann aber wieder in den Schlaf wiegen. In Bari angekommen heißt es erst mal einen Weg neben der vierspurigen Nationalstraße zu finden, ab Palese können wir dann gut auf Nebenstrecken oder Radwegen fahren. 
In Trani lassen wirs für heute gut sein. 
Wir freuen uns, nun wieder in Italien zu sein. Hier fahren die Leute zwar auch gerne und viel Auto, aber mit kleinen Autos - anders als in Albanien. Der Unterschied zwischen Arm und Reich fällt in Albanien besonders auf. 




Badenachmittag in Durrës - wir sind nicht ganz zufrieden mit der Wasserqualität (Griechenland hat uns verwöhnt), doch freuen wir uns über das (noch) warme Wasser !

Das Einchecken hat für uns superschnell geklappt - 
mit 2 stündiger Verspätung legte die Fähre jedoch erst um Mitternacht ab.
Offenbar hat die LKW Verladung sehr lange benötigt.



Um 10 Uhr morgens legt die Fähre in Bari an - nun dauert es für uns lange, bis wir an unsere Räder kommen.
Alle LKWs müssen herausfahren.
Die Ersten (Radfahrer) von gestern sind die Letzten von heute ! :-)

Es hat sich als klug erwiesen, eine Außenkabine gebucht zu haben. 
So können wir morgens durch das große Bullauge die raue See beobachten.
Wir fühlen uns wie im Hochhaus. Unsere Kabine befand sich im 7. Deck!







In Bari kaufen wir Lebensmittel fürs
2. Frühstück ein, besorgen uns eine Landkarte von Italien und plündern den Geldautomaten einer Bank.
Einige Kilometer weiter am Kitesurf Strand wird ausgiebig gefrühstückt.

Promenade und Burg von Giovinazzo



links:
Burg und Hafen von Giovinazzo
rechts:
Altstadt von Molfetta


Hafen von Molfetta





Fischer sortiert seine Netze









Helmut und Christiane sortieren ihre Eiskugeln.
Die Italiener sind wirkliche Weltmeister in der Eisherstellung !!

















Gemüse - und Obstladen in Trani .
Da wird nochmals eingekauft !




Sonntag, 6. 10. 2019
Elbasan - Durrës (78 km, 300 Hm)

Wir verlassen Elbasan. Auf dem Markplatz herrscht reges Treiben. Viele Jugendliche mit Rennrädern erwarten den Start zum Radrennen der Junioren. Es führt über 81 km rund um Elbasan. Wir können nicht zuschauen, da wir heute noch nach Durrës fahren möchten. Entlang der alten Stadtmauer, von der noch Reste stehen, geht es stadtauswärts.
Heute ist wieder Sonnenwetter. Die Strecke führt nur kurze Zeit auf der Nationalstraße, meistens können wir Nebenstraßen nutzen. Unser Kurs geht durch das Flusstal des Lumi Shkumbin - es sind nur wenige Hügel zu überwinden.
Wieder fallen uns die teuren Autos auf, der Geldfluss ist wohl nicht auf Landwirtschaft oder Tourismus oder Textilexporte zurückzuführen... 
Es gibt sehr viele Mercedes Limousinen und hunderte Autowaschanlagen. Offenbar wird in diesem Land sehr auf glänzendes Blech geachtet.
Anders als in Nordmazedonien sehen wir hier auch nicht viele Fabrikhallen, nur einige Ruinen aus kommunistischer Zeit. Die LKWs, denen wir begegnen, tragen oft nordmazedonische Kennzeichen. 
Am Montag werden wir einen Strandtag einlegen in der Hoffnung, dass sich die Wasserqualität der albanischen Küste inzwischen verbessert hat. Unsere Fähre fährt um 22:00  Uhr nach Bari.





Über eine breite Hauptstrasse, die entlang der Stadtmauer führt, verlassen wir Elbasan









rechtes Foto: einige Jugendliche warten auf den Beginn des Radrennens


Bar, Restaurant und Taverne  - ein nettes kleines Häuschen in der Altstadt neben der Stadtmauer



Wir sind nicht sicher, ob diese Fabriken noch arbeiten. Es ist Sonntag und viele Geschäfte haben geschlossen. Diese Betriebe sehen aber mehr nach Ruinen der Kohleförderung aus



Den Puten scheint es in Albanien gut zu gehen. Wir radeln an einigen Wiesen vorbei, wo Truthähne herumlaufen.




Viele Bahnstrecken sind an unserer Route außer Betrieb. Hier scheint es aber ein Gleis zu geben, wo Züge mit großem Getöse (Hupkonzerte) noch fahren (-->Brücke)






Esel (Maultier?) schaut Drahtesel beim Vorbeifahren zu




Diese Männer vor einem Supermarkt in Rrogozhina haben viel Spaß beim Backgammon Spiel

 Prachtpalast in Rrogozhina




Diese Radwerkstatt mit deutschsprachigem Spezialisten mußten wir nicht in Anspruch nehmen. Toi, toi, toi - momentan sind unsere Räder in guter Verfassung.




Im langsamen Tempo kam dieser Zug mit 2 Waggons an uns vorbei. Man konnte ihn kilometerweit hören.







Wir haben wieder die Küste erreicht. Wir machen eine kurze Pause am Strand eines Vorortes von Durrës. Obwohl es relativ warm ist (24 Grad), sehen wir nur einen Badenden im Meer.

Samstag, 5. 10. 2019
Ohrid - Elbasan (Albanien) (93 km, 750 Hm)

Der Ohridsee liegt zur Hälfte in Nordmazedonien und in Albanien. Wir radeln an einer Nebenstraße am See entlang. Ein flotter Radfahrer überholt uns, später wendet er und kommt uns wieder entgegen. Er ist sehr interessiert an unserer Tour und hat selbst schon Radreisen nach Rumänien und Bulgarien unternommen. Wir machen gemeinsame Selfies für ihn und für uns. 
Leider mündet unsere gemütliche Straße schließlich in der Nationalstraße, die uns bergauf zur Grenze  nach Albanien führt. Und leider fahren auf dieser Straße keine Pferdewagen, es werden auch keine Schafe, Kühe oder Ziegen entlang getrieben, nein es herrscht reger Auto- und LKW-Verkehr. Die Albaner lieben auch große Autos deutscher Herstellung. Es gibt viel Wasser und in jedem Dorf einen Wasserschlauch mit Seife zu mieten um die Blechkarossen auf Hochglanz zu bringen.
Für uns geht es nun überwiegend bergab am Fluß Shkumbin entlang. Die Aussicht in die hohen Berge hinein und in das Flusstal hinunter ist großartig. 
In einem Café halten wir, um Tee zu trinken. Hier treffen wir Deborah und Lydia aus den USA. Sie sind in Slowenien gestartet und wollen nach Athen mit ihren Rädern weiter reisen. Die beiden jungen Damen haben heute die entgegengesetzte Richtung wie wir und damit 1200 Höhenmeter zu überwinden. 
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kommen wir in Elbasan an. Morgen werden wir uns die Stadt anschauen und dann nach Durrës weiter fahren. 





Abschied von Ohrid - wir fahren durch die Fußgängerzone aus dem Ort

Oldtimer mit Anhänger (Säge) 




Diese Nebenstrecke führt direkt am See entlang und ist sehr verkehrsarm.





Das ist der flotte Radler aus Mazedonien. Er heißt Mickey - seine Tochter arbeitet in Regensburg.

Dieses fahrbare Säge war im oberen Foto als Anhänger vom kleinen Fiat zu sehen. 
Sie wird mit einem Benzinmotor angetrieben.





Die flache Strecke entlang des Sees ist zu Ende. Nun heißt es den Berggang einlegen und auf der Nationalstrasse nach Albanien fahren 

Knappe 30 km von Ohrid entfernt und nach 310 Höhenmeter erreichen wir die 
Grenze auf 1010 m Höhe



Es bietet sich ein tolles Panorama mit
Blick auf die albanische Stadt Përrenjas





Deborah und Lydia, die nur wenige Wochen für die sehr gebirgige Strecke von Slowenien nach Athen haben. Respekt !!






Wir sind schon 700 Höhenmeter runtergerauscht- trotzdem hat man noch diese Schlucht vor sich. Albanien ist ein sehr gebirgiges Land. 

Das müßte der Ort Librazhd sein. Der Fluß begleitet uns schon 40 km - die Straße schlängelt sich links und rechts um die stillgelegte Eisenbahnstrecke.

Freitag, 4.10. 2019 
Besichtigung der Stadt Ohrid

Hier ist heute der amerikanische Außenminister Pompeo zu Gast. Beim Einrichten der TV-Sender sehen wir durch Zufall, wie er in Ohrid aus dem Flugzeug steigt. Er trifft den nordmazedonischen Staatschef Zoran Zaev. Die Berichte, die wir dem Internet am Abend entnehmen, versprechen, dass das Land noch in diesem Herbst der NATO beitreten soll. Dies wurde durch die Namensänderung von Mazedonien in Nordmazedonien möglich, da der jahrzehntelange Namensstreit mit Griechenland, das eine gleichnamige Provinz im Norden hat, dadurch beigelegt werden konnte.
Die Mazedonier, die wir auf unserer Reise zur Politik befragt haben, sind eher enttäuscht von ihrer neuen Regierung. Sie haben erwartet, dass Mazedonien sofort in die EU aufgenommen werden kann und sich sofort alles ändert.
Wir wandern am See entlang durch die Stadt und bemerken an den Straßen Polizisten, manche Viertel sind für Spaziergänger wegen des Staatsbesuchs gesperrt. Der See ist sehr sauber und hat ganz klares Wasser. Schade, dass es zu kalt zum Schwimmen ist. Wir besuchen zwei der fast 1000 Jahre alten Kirchen. Die Kirche St. Sophia wurde auf einer bereits im 5. Jhdt. gebauten Basilika erstellt und zeugt von der frühen Christianisierung dieser Gegend. 
Beim Aufstieg in die Oberstadt hören wir lautes Steineklopfen. Hier haben die Bauarbeiter, die Steine für die Baustelle an der neuen theologischen Universität bearbeiten, eine gute Einnahmequelle entdeckt: Jedes Foto kostet 1 €.
Christiane kauft sich noch eine warme Jacke für künftige Kältetage und Helmut findet die lange vermissten Lakritzen in einem Supermarkt.
Morgen geht es weiter nach Albanien. 



Luftaufnahme der Halbinsel Ohrid (Postkarte)






Blick vom Hafen auf die Altstadt






St. Sophia aus dem 11. Jahrhundert














Zur Spitze der Altstadt-Halbinsel 
kommt man nur über den Steg





links:
St. Jovan Kanoe
(13. Jh)

rechtes Foto:
Steile Treppen führen durch die Altstadt












Neubau einer theologischen 
Universität  St. Clements





Arbeiter an der Großbaustelle Universität.
Geschäftstüchtige Steineklopfer mit dem Schild 
Foto 1 Euro für die Kaffeekasse !

St. Clements Kloster mit antiker Stätte im Vordergrund















Griechisches antikes Theater aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.
Während der römischen Zeit ist diese antike Stätte auch für Gladiatoren-Wettkämpfe genutzt worden.




Freitag , 4. 10. 2019
Prilep - Ohrid (113 km, 1070 Hm, höchster Gipfel 1200 m ü. M.)

Wir sind nun in Ohrid angekommen, das ist eine Stadt an dem großen Ohridsee, der an der Grenze von Nordmazedonien zu Albanien liegt. Unser Appartement befindet sich im 6. Stock, so dass wir einen tollen Blick auf den See haben. Die Wasserfläche des Ohridsees misst etwa 2/3 der Größe des Bodensees.
Da wir unbedingt gestern hier ankommen wollten, gabs eine lange Tour durch die Berge. 
Wir verabschieden uns in Prilep noch von unseren sehr netten Gastgebern und fahren um 9:00 Uhr los.  Die ersten 40 km sind flach und führen über eine Nebenstrecke fast ohne Verkehr. Ab Bitola geht es dann nach und nach bergauf. Anfangs können wir eine gute Nebenstraße nutzen, die uns aber schließlich wieder auf die Nationalstraße führt. Hier ist weniger LKW-Verkehr als wir am Tag zuvor hatten, wenn auch die Autos sehr schnell vorbei fahren. Der Himmel ist wolkenverhangen und es regnet etwas. Die Strecke führt uns über zwei Berggipfel, lange Hosen und Jacken sind angesagt. 
Zum Schluss gibt es wieder eine kilometerlange Abfahrt bis in den Ort, den wir bei Sonnenuntergang erreichen. Nach dem Einchecken in das gebuchte Appartement- unsere Gastgeberin ist sehr mitteilungsfreudig- treibt uns der Hunger in ein nahes Restaurant, aus dem Musik ertönt. Hier macht eine mazedonische Gruppe Musik und die Leute singen aus voller Kehle mit. 
Heute verbringen wir einen Tag hier am Ort und am See. Morgen geht es dann weiter nach Albanien.





....und weiter geht die Reise auf einer verkehrsarmen Strasse

Auf dem Berg ein Observatorium, im Vordergrund ein Schäfer mit seiner Herde




Der Schäfer beruhigt seine Hunde 
und nimmt sie zu sich













 Bestimmte Büsche ziehen hunderte von kleinen Vögeln an und verursachen ein nettes Gezwitscher - im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk (80 % Stromerzeugung von Nordmazedonien)

Helmut mit Schwimmnudel 





Kohlkopfweitwurf (Weißkraut)

Möchte noch jemand einen VW- Käfer kaufen? (Bitola)





Moschee (links) und Kirche (rechts)


Bitola: links z.T. prachtvolle Villen, rechts Häuser im DDR Charme





Dieser Hirte schenkte Helmut eine
handvoll Walnüsse

Das Wetter wird schlechter- es regnet. Wir durchfahren den kleinen Ort Jankovec (900m Höhe)

















Abends im Restaurant gibt es mehrstimmigen Gesang mit Musikbegleitung ! Schade, dass wir kein Video in den Blog einbinden können !



Wir haben uns am Ufer des Ohrid Sees ein Café gesucht und über Booking ein Quartier gebucht



Mittwoch, 2. 10. 2019
Negotino - Prilep (60 km, 1120 Hm)

Prilep liegt 650 m über dem Meeresspiegel, deshalb haben wir heute Abend schon etwas gefroren. Tagsüber ist es hier aber noch sehr warm (ca. 30 Grad).
Die Nationalstraße, die wir mangels Alternative fahren müssen, steigt von Negotino aus kontinuierlich an, der Berg ist nicht steil aber sehr langgezogen. Den Gipfel haben wir bei 998 m Höhe erreicht, nach Prilep geht es wieder bergab. 
Das Radfahren war heute sehr anstrengend- weniger wegen des Anstiegs sondern wegen dem starken Verkehr und den vielen LKWs. Hauptsächlich sind es nordmazedonische Lastwagen mit Kennzeichen aus Skopje, Strumica oder anderen Orten. Da heißt es auf der gewundenen Bergstraße oft abspringen und dem Stärkeren den Vorrang geben. 
Morgen fahren wir nach Bitola, das ist wieder eine Stadt im Grenzbereich zu Griechenland, in der es - wie schon in Strumica -  viele Zahnärzte gibt, die günstigen Zahnersatz bieten. Dementsprechend groß ist die Auswahl an Appartements, manchmal kann man sich unter booking.com auch gleich die Zahnarztpraxis mit ansehen.
Wir sind derzeit mit unseren Zähnen sehr zufrieden und verzichten daher auf diesen Service.
Wenn wir morgen gut vorwärtskommen, fahren wir vielleicht auch gleich nach Ohrid weiter. Das ist unser Endziel hier in Nordmazedonien.



Kurz hinter Negotino gehts über den Fluß auf kleiner Nebenstrasse






Überall fahren Traktoren beladen mit Weintrauben. Das Weinanbaugebiet ist riesig.








Das Routingprogramm hat eine verkehrsarme
 Abkürzung mit ca 3km Länge gefunden....






 ... lediglich eine Schildkröte überquert den Pfad



Schließlich fahren wir wieder auf der Nationalstrasse, es geht dann doch schneller voran :-)



Wenn solche dicken Kolosse uns entgegenkommen oder überholen, hätten wir gerne die im Bau befindliche Parallelstrasse benutzt....




LKWs beladen mit Kreide-oder
Marmorblöcken sind uns auch begegnet

Auf 1000 m Höhe bietet sich dieser Ausblick






Die fehlenden 8 km nach Prileg 
lassen wir die Räder bequem runtersausen










Am Abend radeln wir noch ins Stadtzentrum - das Geburtstagsessen im guten Restaurant wartet auf uns!


Dienstag, 1.10.2019
Strumica - Negotino (85 km, 880 Hm)

Heute wird also wieder ernsthaft Rad gefahren. Wir entscheiden uns schließlich doch für die Strecke über Radovis, denn sonst hätten wir dieselbe Nationalstraße zurückfahren müssen, die wir gekommen sind. Leider herrscht viel Verkehr. Es sind auch viele LKWs unterwegs mit Skopjer Autonummer, da die Straße nach Norden in Richtung Hauptstadt (Skopje) führt. Ein Stück weit können wir eine Nebenstrecke nutzen, aber sogar hier donnern die LKWs hinter uns her, denn es ist die Umleitung um eine Baustelle. Erst als der Abzweig nach Negotino kommt wird die Straße einsamer. Hier gilt es eine Bergkette zu überqueren. Es geht in langgezogenen Serpentinen durch die von Mischwald umsäumte Straße. Der Ausblick von oben ist gewaltig ! 
Und nun heißt es wieder: Mit Genuss viele Kilometer weit bergab radeln. 
Kurz bevor wir am Zielort sind, bremst uns ein Werksbus mit mehreren Arbeitern. Hier können wir nicht weiter fahren, teilen sie uns mit, denn die Brücke über den breiten Fluss wird erneuert. Also biegen wir gemeinsam mit den Autos und Sammeltaxis nach rechts ab und radeln am Fluss entlang über unbefestigte Straßen bis zur nächsten Brücke, um von dort nach Negotino zu kommen. Als Christiane an einer Stelle auf Helmut wartet, kommt ein Hund wedelnd heran. Er schnüffelt an der Vordertasche, in der noch ein paar Salamischeiben liegen. Nun haben wir noch zwei Kilometer bis wir unser Privatquartier beziehen können. 
An dieser Stelle wollen wir uns mal über das Problem der freilaufenden Hunde auslassen. In Griechenland hatte fast jeder Hausbesitzer einen Hund. Diese Tiere hatten vor allem Fahrradfahrer als Aggressionsobjekt betrachtet. Wir fuhren oft auf kleinen Straßen und durch abgelegene Dörfer immer mit mehreren griffbereit gelegten Steinen herum, die wir sofort warfen, wenn ein bellender Hund auf uns zu rannte. Wir haben dabei beobachtet, dass sich die ganze Hundegruppe abwendet, wenn sich der Anführer geschlagen gibt.
Und nun die Überraschung: Hier in Nordmazedonien sind alle Hunde sehr friedlich und ruhig. Sie wedeln, wenn sie Menschen sehen (auch bei Radfahrern ) oder sie schlafen oder sie wenden sich uninteressiert ab. 
Nun die Frage, die wir uns stellen: Was ist der Grund, dass sich Hunde national so unterschiedlich verhalten ?





Abschied von Strumica und dem Stadtpark


So sieht ein Pferd aus, wenn es eine Vollbremsung hinlegt :-)




Tabakblätter werden unter der 
Plastikplane getrocknet

Und wieder ein CO2 neutrales Fahrzeug mit 1 ES (Eselstärke)





Ernte der großen Tabakblätter.
Der Rest bleibt stehen und wächst nach ...





"Abgeparkter" Esel
(Besitzerin erntet ebenfalls Tabakblätter)

Gehöft mit Weinanbau



Essenspause- der "Tisch" ist gedeckt!


Ein Traktorfahrer schenkt uns einige Weintrauben von seiner Ladung





.... aber nun gehts mit frischer Kraft wieder ans Pedalieren! Wir müssen die Bergkette überqueren.

Auf dem höchsten Punkt der Bergstraße führt Helmut den Bergtanz vor - 730 m Höhe sind geschafft!



Etliche Kilometer gehts nun mit flottem Tempo runter




Kurz vor Negotino werden wir umgeleitet 
wegen Brückenbau, d.h. 5 km extra auf schlechter Straße 



Wir kommen durch eine kleine Ortschaft, wo die Kinder viele umgeleitete 
Verkehrsteilnehmer begrüßen



... und schließlich sehen wir die Ursache der Umleitung kurz vor Negotino


Montag, 30. 9. 2019
Strumica - Ilovica - Strumica (37 km)

Heute besuchen wir den Bruder von Narcida, Aynur und seine Frau. Sie leben im gleichen Haus wie Narcidas 76 Jahre alte Mutter in Ilovica, einem kleine Dorf am Bergrand. Hier leben überwiegend türkischsprachige Nordmazedonier. Deshalb kann der Muezzin hier zum Gebet rufen.  Die Frauen tragen jedoch keine Kopftücher. 
Aynur hat ein eigenes Friseurgeschäft im Nachbardorf. Außerdem baut das Ehepaar Gemüse für den Eigenbedarf an. Auch Tabak wird gepflanzt und unter einer Plane getrocknet. Er kann für 3 € pro Kilo verkauft werden. Aynur und seine Frau haben kaum die Schule besucht. Sie können gerade etwas lesen und schreiben. Es ist ihnen aber wichtig, dass ihre Kinder zur Schule gehen und gut lernen. Die beiden Kinder sind in der 4. und 5. Klasse und zeigen stolz ihre Hefte, die sie in Schönschrift führen. Aynur kümmert sich um seine Mutter, die im Haus eine eigene kleine Wohnung hat.
Wir unterhalten uns auf deutsch. Aynur zeigt uns seinen Gemüsegarten, den Tabak, der getrocknet wird, das Holz, das er für den Winter geschnitten hat, die Nudeln, die seine Frau zum Trocknen in die Sonne gelegt hat. Wir gehen über die Hügel spazieren und bewundern die Quarzsteine, die hier im großer Zahl auf dem Weg liegen und die baumbewachsenen Berge in der Umgebung. 
Leider gibt es hier ein Müllproblem. Sie hoffen, dass der neue Bürgermeister die Müllabfuhr organisieren kann. 




Strumica von der Dachterrasse "Sky Apartment"

Auf dem Weg ins 17 km entfernte Ilovica




Ilovica, ein 1900 Seelen Dorf



Dieser See oberhalb von Ilovica versorgt das Dorf mit Wasser



Wir begrüßen Akis Schwiegermutter
Fatima, ihre Tochter und 2 Enkel







Wir machen einen Spaziergang und haben einen tollen Ausblick auf Ilovica und das Nachbardorf Stuka




Im Foto rechts Aynur, Bruder von
Akis Frau Narcida

Es ist wieder spät geworden- im Halbdunkeln treten wir die Rückfahrt nach Strumica an


Sonntag, 29. 9. 2019
Star Dojran - Strumica - Vasilevo - Strumica (52 km, 550 Hm)

Wir starten unsere Fahrt nach Strumica und Vasilevo, wo wir die Eltern und den Bruder von Aki besuchen wollen. Sie  haben etwa 1 Jahr in Deutschland gelebt. Unser Freund Aki lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von uns in Deutschland.
Es gibt zunächst eine Bergkette zu überwinden, die uns auf 480 m absolute Höhe führt und einen weiten Blick ins Tal bietet. Wir fahren an einer Textilfabrik vorbei, die Griechenland hier gebaut hat. Die Baumwolle, die in Griechenland weitflächig angebaut und verarbeitet wird, wird hier im Niedriglohn Nachbarland Nordmazedonien, wenige Kilometer hinter der Landesgrenze, zu Textilien verarbeitet. 
Deutschland ist übrigens Hauptimporteur für nordmazedonische Waren, dabei vor allem Textilien und Teile für Kraftfahrzeuge. Gegenüber Nordmazedonien hat Deutschland sogar ein erhebliches Handelsdefizit, d. h. es importiert wesentlich mehr Waren aus dem Land als es dorthin exportiert.
(Quelle: Deutsche Botschaft in Skopje)
Auf der Rückseite des Bergs geht es nun fröhlich kilometerweit bergab bis zu unserem Apartment in Strumica. Wir kommen um 12:30 Uhr an und beschließen heute schon nach Vasilevo zu fahren, wo  Aki aufgewachsen ist. 
Es sind nur ein paar Kilometer zu radeln. Beim Postamt fragen wir uns durch bis zu Ismael, seinem Vater. Er wohnt mit seiner Frau, seinem Sohn, der Schwiegertochter und ihren drei Söhnen zusammen in seinem Haus.  
Akis Bruder kann noch deutsch, so dass wir uns gut unterhalten können. Alle Kinder gehen noch zur Schule. Der älteste Sohn kann sehr gut trommeln und gibt uns eine Kostprobe seines Könnens. Wir essen eine besondere mazedonische Speise, die aus Tomaten, Paprika und Auberginen zubereitet wird. 
Es ist schon dunkel, als wir uns wieder verabschieden.
Morgen wollen wir zu dem Dorf Ilovitsa radeln, in dem Akis Schwiegermutter mit ihrem Sohn wohnt. 




Radwege haben wir hunderte Kilometer nicht gehabt. Im kleinen Touristenort Dojran finden wir zu unserer Überraschung einen.



Wir radeln aus dem Ort und erkennen am Horizont die Bergkette, die wir nach Strumica überwinden müssen.




Der kleine Traktor kann durch die engen Wege zum Ernten des angebauten Weins fahren



 Schon 15 km hinter der Grenze sehen wir in Nordmazedonien viele griechische Textilfirmen




Christiane diskutiert im perfekten
Serbokroatisch mit dem Obst- und Pflanzenhändler :-)



Wir pedalieren die Höhenmeter über den Berg und erreichen bald die Stadt Strumica



Strumica: 
es führt eine 4 spurige Hauptstrasse 
durch die größte Stadt Ostmazedoniens 
(37000 Einwohner) . Die Stadt macht auf uns einen modernen Eindruck.






Vasilevo ist eine kleine Gemeinde mit ca.
10000 Mazdoniern und 2000 Türken. Akis Familie gehört zur türkischen Minderheit.


Vasilevo ist ein Dorf mit krassen Gegensätzen:
Wir sehen einen Deutschbulgaren mit seinem großen Haus und Auto.
Dahinter, etwas versteckt, liegen die etwas kleineren Häuser der Landbevölkerung. Etliche Pferdewagen passieren die Straßen.




Wir fragen uns durch nach Akis Eltern (Straßennamen gibt es nicht in diesem Ort)







Dieser Junge springt vom Pferdeanhänger und führt uns zu dem Haus von Akis Eltern, das zwischen anderen Häusern im Hinterhof liegt.






Akis Eltern und Bruder Tunai mit Frau Nevire und Kindern












Samstag, 28. 9. 2019
Star Dojran

Heute ist ein sehr ruhiger Ruhetag. Wir spazieren durchs Dorf und landen in einem Fischrestaurant am See. Am und im See gibt es viele Angler aber keine Schwimmer . Das Wasser ist zu- sagen wir mal - nährstoffreich. Im Restaurant gibt es einen deutsch sprechenden Kellner, der über 20 Jahre lang in der Schweiz gearbeitet hat und deshalb auch noch französisch spricht und englisch kann. Wir treffen hier außerdem einen Berliner Herrenfriseur, der in Strumiza (unser nächstes Ziel) geboren ist und 2 Wochen am See Urlaub macht. Er fährt mit dem Boot zum Angeln auf den See. Er schwärmt von dem guten, frischen mazedonischen Essen mit viel Salat und Fisch. 
Nun freuen wir uns wieder morgen aufs Radfahren. 






Angeln auf dem Doiransee scheint sehr beliebt zu sein. Im Hintergrund auf der anderen Seite des Sees sieht man ein griechisches Dorf.


Freitag, 27.9. 2019
Pella - Star Dojran (80 km, 560 Hm) Nordmazedonien

Gesamtkilometer auf unserer Reise bis heute:  6137 km

Bevor es weiter geht, besuchen wir noch die archäologische  Ausgrabungsstätte der antiken griechischen Stadt Pella im Süden des Ortes. Die Blüte der Hauptstadt des antiken Makedonien begann ca. 400 v. Chr. Es gab dort einen großen Marktplatz mit Verkaufsständen. Außerhalb der Stadt stand der Tempel für die Mutter der Götter. Bemerkenswert ist das Wasserleitungs- und Kanalsystem der Stadt: Jedes Haus hatte fließendes Wasser und Abwasser und eigene Waschbecken und Toiletten. Manche Häuser hatten auch ein eigenes Bad. Daneben gab es ein großes zentrales Bad mit Unterbodenheizung und Sauna sowie Unterkellerung für die Garderobe. Das alles wohlgemerkt bereits mehrere Jahrhunderte v. Chr. Es sind einige Mosaikböden erhalten, deren Kopien auch im Museum ausgestellt sind, das wir am Abend zuvor besucht haben. 

Gegen Mittag satteln wir nun unsere Drahtesel und reiten nach Norden, um heute noch die Grenze nach Nordmazedonien zu überqueren. Es weht ein strammer Nordwind, der uns die Reise nicht einfach macht. Unser Navi führt uns auf einsamen Straßen, streckenweise auf Schotterwege durch die Landschaft, die uns nun immer karger vorkommt. Zum Schluss geht es wieder auf die Nationalstraße mit entsprechendem LKW-Verkehr.  Wir sehen den See schon, der zur Hälfte in Griechenland und zur Hälfte in Nordmazedonien liegt. An der Grenze steht eine lange Schlange von LKWs und einige PKWs. Wir fahren daran vorbei und kommen schnell zuerst an der griechischen Grenzstation vorbei  und einige hundert Meter weiter, wo wieder viele LKWs warten, zur nordmazedonischen Seite. Wir radeln am See entlang bis zu unserer Unterkunft in Star Dojran, wo wir morgen einen gemütlichen Ruhetag am Ufer verbringen wollen.


 

Das größte Haus hatte der Gott Dionysos im antiken Pella


Diese Säulen sind von seinem Haus nach einem Erdbeben und 2300 Jahren übrig geblieben ...



Interessanter fanden wir das öffentliche Badehaus mit den Einrichtungen oben im Blog beschrieben.











Das Baumwollernteungetüm rast auf uns zu ....


... und biegt Gott sei Dank noch vor Christiane ab :-)
Wir wunderten uns, wieviel Bauwolle noch an den Stengeln nach dem Ernten hing. Wahrscheinlich fährt das Monster nochmals durch ....





So hübsch kann die blühende Baumwolle aussehen !




Komoot (Routingprogramm) schickt uns wieder in die wunderschöne Prärie ! Aber es waren nur einige Kilometer auf der Schotterpiste zu bewältigen - danach hatten wir Asphalt auf fast autofreien Straßen!


Die letzten 10 Kilometer bis zur Grenze verliefen auf der verkehrsreichen Nationalroute (... und der durch Nordgriechenland führenden Verbindungsstrasse) . Wir mußten oft auf Grasflächen vor den großen LKWs flüchten. Leider fehlte der Seitenstreifen !



... und hier gehts links ab nach Nordmazedonien. Wir sind froh in der Dämmerung aus dem Schwerverkehr herausgekommen zu sein ! Die letzten 3 Kilometer sind gemütlich.




Wir überholen mit Freude die wartenden Laster vor der Grenze ...

... und erreichen kurz vor Sonnenuntergang Nordmazedonien





Donnerstag, 26.9. 2019
Vergina - Pella  (46 km)

Vergina ist Weltkulturerbe. Hier wurde das Grab Philipps des II. dem König des antiken Makedonien ausgegraben und ein Museum um das Grab herum gebaut. Philipp der II. ist der Vater von Alexander dem Großen. Er hat Griechenland im Korinthischen Bund geeint (außer Sparta ). Er wurde von seinem Freund während der Hochzeit seiner Tochter ermordet. 
Sein Sohn Alexander beerdigte ihn mit größten Ehren. Dementsprechend prunkvoll war die Grabstelle ausgestaltet. Das Museum ist unterirdisch und dunkel. Nur die Ausstellungsstücke sind beleuchtet. Das gibt dem Ganzen noch eine besondere Atmosphäre.
In Pella, dem Ziel unserer heutigen Fahrradtour können wir abends noch ein weiteres Museum besuchen. In Pella ist Alexander der Große geboren. Diese Stadt war in der Antike (ca. 400 v. Chr.) die Hauptstadt Makedoniens und damit auch Griechenlands, da das Land von hier aus beherrscht wurde. Alexander wurde von Aristoteles in Mathematik und Philosophie unterrichtet. Er besiegte 333  v. Chr. überraschend mit einer neuen Militärtechnik die Perser, die damals die dominante Weltmacht waren. 
Später organisierte Alexander einen Feldzug nach dem anderen und drang bis ins heutige Afghanistan und Pakistan vor, ebenso nach Ägypten (Alexandria) und den gesamten Nahen Osten. Er behandelte die unterlegenen Völker mit Respekt, gliederte sie gleichberechtigt in sein Reich und in seine Armee ein und ehrte auch ihre Götter und Kultur.

Auf unserer Fahrradtour sehen wir weiterhin Baumwollfelder soweit das Auge reicht. Es gibt aber auch Kiwi-Plantagen, Pfirsich- und Apfelbäume. Makedonien ist ein eher feuchtes Gebiet. Wir haben breite Flüsse überquert - und es gibt auf keinen Fall irgendeinen Mangel an Insekten. Seit gestern umschwärmen uns Milliarden von kleinen Fruchtfliegen, wenn wir auf kleinen Straßen durch die Felder fahren: Ein gefundenes Fressen für die Frösche im Kanal und die Vögel in den Büschen.
Morgen ist unser letzter Tag in Griechenland, dann werden wir die Grenze nach Nordmazedonien überqueren.  


Blick vom antiken Palast (kein Foto, weil Fotografierverbot) auf Vergina
Im historischen Gelände herrschte Trubel beim Ausgraben. Ca 15 Experten sortierten "umgefallene Steine" - wir waren mit einem italienischen Ehepaar die einzigen Touristen. 
Der Palast Aigai war der größte Palast des klassischen Griechenlands


 Philipp II



Eingang zum Museum mit den Gräbern






Modell des Erdhügels mit Anordnung der Gräber



Eingang zum Grab von Philipp II.








Goldkranz (Eichenblätter), den Philipp II. auf dem Scheiterhaufen trug
und sein Urnengefäß




Modell von der
- Vorkammer (Urne von einer jungen Frau, die freiwillig nach Philipp in den Tod ging)
- Hauptkammer (Urne von Philipp)





Unsere Reise geht weiter: Überquerung des Flusses Aliakmon





Beladung eines LKWs mit Baumwolle









Farbenprächtiges Landhaus










Siesta an einem Bewässerungsgraben mit zahlreichen Fröschen




Am Horizont taucht Pella auf

Reiterstatue von Alexander dem Großen im Zentrum von Pella

 Alexander der Große



Mittwoch, 25. 9. 2019
Litochoro - Vergina ( 81 km, 740 Hm)

Heute fuhren wir zuerst den Berg runter nach Dion, nachdem wir von diesem Ort schon so viel gehört und gelesen hatten. Hier gibt es eine großflächige archäologische Ausgrabungsstätte des antiken Dion und ein Museum, in dem die Fundstücke ausgestellt sind. Neben vielem anderem ist im Museum die älteste Orgel der Welt aus dem 1. Jhdt. v. Chr. zu sehen, die hier gefunden wurde. Die Ausgrabungsstätte zeigt ein antikes griechisches Theater, den Tempel der Isis (Nachfolgerin der Athene), der Erdgöttin Demeter, sowie den Tempel von Zeus (ihn mussten wir allerdings lange suchen und der Platz ist auch schon wieder ziemlich zugewachsen), der hier als Gott des Olymps besonders verehrt wurde. Der Tempel der Isis wurde neben den heiligen Quellen errichtet. Sie wurde als Schutzgöttin für die Geburten der Kinder verehrt. 
Es gibt die Stadtmauer und die Grundmauern der antiken Häuser des Ortes und insbesondere auch ein römisches Bad zu sehen: Wir haben hier erfahren, dass die Römer zuerst in kaltem Wasser badeten und erst danach die warmen Bäder nutzten. 
Wir treffen ein Ehepaar aus Augsburg, das mit den E-Bikes vom Campingplatz, wo ihr Wohnmobil steht, zur Ausgrabungsstätte geradelt ist. Eines der Räder hat einen Platten. Gut dass Helmut sämtliches Flick- und Reparaturzeug dabei hat.
Um 14:30 Uhr haben wir noch fast 70 km vor uns. Da heißt es treten und nur unterm Fahren nach links und rechts schauen. Wir können über einsame Straßen durch die hügelige Landschaft fahren, die  still in der Abendsonne vor uns liegt. 
Es ist schon dunkel, als wir in unserem Hotel ankommen. Es liegt direkt neben den antiken Stätten von Vergina. Eine Dusche und gutes Essen in der nahen Taverne hilft zur Regeneration.
Morgen geht es nach Pella weiter.





Auf dem Weg nach Dion gehts mehrere Kilometer abwärts !

Die Kinder von Asklepios: Machaon, Hygieia, Aigle und Panikeia





Diese Reliefarbeit ist Teil eines Grabsteins. Bitte achtet auf die Präzision der Arbeit - selbst das Schwein erkennt man gut :-)



Mosaikboden in der Villa Dionysos- in der Mitte Medusas Kopf



Hydraulis :  Orgel mit 16 Pfeifen aus dem 2 Jh. n.Chr. 






griechisch-römische Stadtmauer

DURST-  heute haben wir wieder angenehme Temperaturen (20  - 30 Grad)



Die Reste des Heiligtums von Isis. Heute wohnen hier nur Frösche und quaken lustig vor sich hin. 
Heilige Quellen sorgen für reichliche Bewässerung....


Alte Hauptstrasse durch Dion


Wohnsiedlung


Ein Teil des gerouteten Weges zum Meer führt durch fast zugewachsene Straßen


In Magrigialos legen wir eine Esspause ein. Es liegen noch 36 km vor uns um 17 Uhr !


Es bleibt keine Zeit um die Vögel zu beobachten. 


Wir nehmen im Vorbeifahren Abschied vom Meer und den Pelikanen


Wir kam das Flugzeug aufs Haus?


200 Höhenmeter gibt es noch zu bewältigen....



Dienstag, 24.9. 2019
Wanderung 12 km

Heute blieben die Fahrräder im Abstellraum des Guesthauses. Obwohl es leicht regnet und sich das Gebirge des Olymp in Wolken gehüllt hat, schnüren wir die Wanderschuhe und begeben uns auf den berühmten E 4, der hier durch die Schlucht des Flusses Enipea führt. Ein Rundkurs bringt uns wieder zurück nach Lithochoro. Dort gibt es heiße Schokolade und Buttercremetorte. Der Regen hat nun aufgehört und wir gehen die Teerstraße hinauf. Unterwegs kommen wir zu einem Informationszentrum. 
Das Gebirge umfasst 52 Gipfel, von denen der höchste Mytikas heißt und 2918 m hoch in den Himmel ragt. Es gibt einige Berghütten, auf denen man übernachten kann. Das Gebiet steht unter Naturschutz, da es hier Pflanzen gibt, die nirgends woanders wachsen. Auch viele Vogelarten sind hier vertreten. 
Wir erinnern uns an die beiden Rosenheimer, die wir in Kalambaka im Bus getroffen hatten, die den Olymp und den Berg Athos bestiegen haben. 
Der Olymp war in der Antike der Sitz der Götter, also Zeus mit 12 anderen Göttern, die über die Welt herrschen. Zeus wird mit einem Blitz in der Hand dargestellt. 
Wir gehen noch einige Kilometer auf Wanderwegen bergauf um an einem Parkplatz wieder die Teerstraße für den Abstieg zu nutzen. Inzwischen sind schwarze Wolken aufgezogen, es blitzt und donnert - die Götter zürnen. 
Wir erreichen gerade noch den Supermarkt bevor wir klatschnass sind und kaufen Gemüse ein für die Kartoffelsuppe am Abend. 
Morgen geht es weiter mit den Rädern über die Ausgrabungsstätte Dion nach Vergina.




Das Zentrum von Litochoro - unweit von hier stößt man auf den Wanderweg E4, der von der Pyrenäen durch die Alpen bis zum Olymp führt und hier endet.










Weg zur Enipea Schlucht



Enipea Schlucht





Das "Bad von Zeus" nennt sich diese Wassergumpe - durch viele Quellen in mittlerer Berghöhe bildet sich der Fluss Enipea....



.... ein Teil des Wassers wird hier abgegriffen und mittels einer betonierten Leitung, einer Art Aquädukt, zur Wasserversorgung in den Ort Litochoro geleitet.

Das Wetter wird wieder schlechter, die Sicht ebenfalls. Wir kehren nach Litochoro zurück.




Diese Gipfelfotos stammen aus dem Informationszentrum, das eines der besten Ausstellungen zum Nationalpark Olymp bietet, die wir bisher gesehen haben.

Maria von dem angenehmen Gästehaus in Litochoro meinte bei unserer Ankunft : 
"Ihr habt den schlechtesten Tag der Woche für eure Wanderung erwischt ! "


Montag, 23. 9. 2019
Platamonas - Litochoro (20 km, 410 Hm)

Hier sind wir am Ausgangsort für Wanderungen auf den Berg Olympus. Bis nach ganz oben werden wir nicht steigen, aber eine Wanderung durch die Schlucht des Flusses Enipeas unternehmen wir morgen. In Platamonas schwimmt Christiane noch einmal im Meer, bevor es in das Bergdorf Litochoro geht. Hier ist viel Betrieb: Es treffen  sich Wanderer, Bergsteiger, Gleitschirmflieger, Mountainbiker mit Urlaubern, die die Berglandschaft und die Nähe zum Meer genießen.






Dieser verrostete Drahtesel ohne Luft und Kette stand am Strand von Platamonas. Ein Tausch kommt nicht in Frage !

Pause zum Obstkauf am Ortsausgang




Festung von Platamonas
(haben wir uns nur von der Straße angeschaut)




Plantage mit Esskastanien

Litochoro kurz vor Sonnenuntergang 



Sonntag, 22.9.2019
Trikala - Platamonas (116 km, 490 Hm)

Heute haben wir´s mal richtig krachen lassen nach praktisch drei Tagen ohne bzw. wenig Radfahren. Bis Larissa geht es auf sehr verkehrsarmer Strecke flach und geradeaus. Wir beobachten, wie die Baumwolle geerntet wird und können uns die Maschinen aus amerikanischer Produktion auch von Nahem anschauen. Die weißen Wattebäusche werden mit scharfen Walzen von den Stängeln getrennt und durch Luftzug in den Anhänger geblasen. 
In Larissa machen wir Pause in einem guten Fischrestaurant am Stadtpark. Dann geht es über die Nationalstraße teilweise auch auf Nebenstrecken nach Nordosten zur Meeresküste. Die Straße führt durch das enge Flusstal Tempe. Links und rechts erheben sich hohe Felsen. Einen Halt machen wir am Parkplatz, an dem auch die Touristenbusse parken und trotten hinter den Leuten her zu einer Straßenunterführung, die auf die Hängebrücke über den Fluss Peneios führt. Auf der anderen Seite erreichen wir eine Quelle, die sich in einen Bach ergießt. Dort befindet sich die Höhlenkirche Agia Paraskevi, die das Ziel der Ausflügler und Pilger ist. Einige Verkäufer nutzen die Gunst der Stunde und verkaufen Spielzeug und Ikonen. 
In Platamonas erreichen wir unser Aparthotel, das ganz nah am Meer liegt. 







Wir waren nicht die Einzigen auf der Piste !



Dieses Ungetüm ist in der Lage mit den vertikal angeordneten Haken die Baumwolle vom Strauch zu ziehen und nach hinten in den Fangkorb zu befördern.


Dieser Teil der Nebenstrecke- abseits der relativ stark befahrenen Nationalstrasse - bot eine bunte Mischung aus Asphalt und Schotter. Auf diesem Weg, kurz hinter der alten Brücke, kann sich die Schildkröte ungestört sonnen.


Im Zentrum von Larissa haben wir die Pause zum Fischessen genutzt


Fahrt durchs schöne Tempe Tal 












Quelle neben der Felsenkirche





Eingang zur Felsenkirche mit Glockenturm

Souvenirs, Souvenirs....


Samstag, 21.9.2019
Kalambaka - Rizoma - Trikala ( 29 km)

Heute sind wir nach Trikala zurückgeradelt, eine recht kurze Tour. In Larissa, wo wir eigentlich gerne hingefahren wären, sind wegen diverser Hochzeiten heute alle Hotels und Appartements ausgebucht. Unsere Route führen wir soweit es geht um die Berge herum, deshalb soll es im Bogen über Larissa wieder zur Ostküste und weiter nach Norden gehen. 
Wir nutzen dieses Mal eine Nebenstrecke und kommen an einem kleinen Museum in Theopetra vorbei, das über prähistorische Funde in einer nahen Höhle informiert. Es wurden dort Fußspuren von Kindern, die vor 130.000 Jahren hier gelebt haben, gefunden, ebenso Werkzeuge und Knochen eines Neandertalers. Diese Gegend war bis heute fast immer bewohnt und es sind von allen verschiedenen Zeitaltern Zeugnisse menschlicher Zivilisation gefunden worden. Wenige Funde gibt es nur aus der Eiszeit, die ca. 10.000 v. Chr. endete.
Auf den Feldern am Wegrand wird statt Baumwolle Tabak angebaut. Die Pflanzen sind schon sehr hoch und die Blätter teilweise schon abgeschnitten. 
Am Nachmittag erreichen wir unsere Unterkunft in Trikala, in der neben vielen Sammelstücken auch ein Billardtisch steht, den wir natürlich nutzen. 



Prähistorisches Museum in Theopetra




Eine gut dargestellte Zeitreise mit Fundstücken aus der leider geschlossen Höhle nahe des Museums.




Kinderfußabdrücke - 130 000 Jahre alt !


Wir verlassen Theopetra und radeln gemächlich durch die schöne Landschaft





PAUSE - schon nach 15 km ! (... und einem Museumsbesuch).
Morgen werden wir eine wesentlich längere Etappe vor uns haben :-)

TABAK - das erste Feld , was wir in Griechenland sehen






Wir radeln noch durch die Altstadt Trikalas, entdecken so manche interessante Ecken (siehe bemalte Fassade im Foto rechts), erledigen Einkäufe und fahren dann in die Unterkunft, wo es viele alte Sammlerstücke zu bewundern gibt. Wir übernachten in einem Museum :-)


Freitag, 20. 9. 2019
Wanderung und Besuch von zwei weiteren Meteora-Klöstern

Wir wechseln die Unterkunft und wohnen nun am Fußweg zum Kloster Agia Triada. Der Weg ist gut gepflastert und führt uns direkt zum Kloster. Wie bei allen Klöstern in Meteora sind hier aber noch einige Treppen zu besteigen. Eine deutsche Reisegruppe wurde wohl nicht entsprechend vorbereitet und hat sichtlich zu kämpfen. 
Die Kirche ist hier immer das Prunkstück des Klosters. Wie in vielen orthodoxen Kirchen werden die biblischen Geschichten mit bunt gemalten Bildern an den Wänden dargestellt. Die Malereien sind sehr gut restauriert. Fotografieren würde den Bildern schaden und ist deshalb nicht erlaubt. 
Es ist das letzte Abendmahl mit Jesus und seinen Jüngern zu sehen, ebenso die Geschichte wie Jesus seinen Jüngern und Petrus die Füße wäscht und Vieles mehr. 
Zum Schluss wollen wir das Kloster St. Stephan besuchen. Es ist ein Nonnenkloster. Der Ansturm ist enorm, da das Kloster nach der Mittagspause erst um 15:30 Uhr öffnet. Es ist wie überall züchtige Kleidung vorgeschrieben. Christiane hat eine lange Hose und ein langärmliges Sweatshirt an, wird aber trotzdem gebeten, sich noch ein Tuch umzuhängen. Helmut ist in kurzen Hosen da, was bisher nie ein Problem war, hier jedoch muss er draußen bleiben. Am Kiosk werden zwar lange Hosen für 10 € verkauft (wie geschäftstüchtig!), Helmut begnügt sich dennoch mit dem Ausschluss aus dem Frauenkloster, für das er wohl zu sexy ist. 
Die Kirche bietet hier recht drastische Malereien. Christiane kauft eine Karte davon im Klosterladen um sie in unserem Blog zu veröffentlichen. 
Mit dem Bus fahren wir zurück nach Kalambaka und finden in der Stadtmitte ein sehr gutes Restaurant.
Morgen gibt es eine Radtour von nur 22 km zurück nach Trikala, denn in Larissa sind alle Hotels (und das sind viele! ) am Wochenende aufgrund von Hochzeitsfeiern ausgebucht.



St. Vissarions Kirche in Kalambaka









Wir wandern den Fußweg hinauf zum Kloster Agia Triada (Kloster der heiligen Dreifaltigkeit)






Die Sandsteinfelsen um uns herum sind so gewaltig, dass Fotos sie nicht richtig wiedergeben können

Wir erreichen auf dem Pfad nach 270 Höhenmetern den Hauptzugang für Besucher des Klosters






Da es Fotografierverbot in allen Klosterkirchen gibt, müßt ihr euch mit einem Bild des Vorraums begnügen



Von der Terrasse des Kloster Agia Triada hat man eine gute Sicht auf die benachbarten 
Klöster Valaam und Metamorfosis






Foto oben: Kirchengebäude des Klosters Agia Triada

Foto links: Vorraum mit Gemälde




Die Stadt Kalambaka vom 
Terrassenhügel betrachtet




Treppe zu und von dem Kloster Agia Triada




Wir wandern zum Kloster St. Stephan - 
Blick von der Hauptstrasse aus 
verschiedenen Blickwinkeln



"Ende der jetzigen Welt",  Gemälde in der Kirche des Klosters St. Stephan





Donnerstag, 19.9.2019
Besuch der Meteora-Klöster (Weltkulturerbe)

Am Rande der Ebene von Thessalian erheben sich hunderte Felsen senkrecht in die Landschaft. Sie haben sich vor 60 Millionen Jahren durch Auswaschung von Flüssen gebildet. Seit etwa dem 12. Jahrhundert n. Chr. sind Eremitagen in den Höhlen der Felsen bekannt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden etwa 20 Klöster auf den Felsen gebaut, von denen heute noch 6 betrieben werden. Die Klöster konnten früher nur mit Seilzug oder Strickleitern erreicht werden. Heute gibt es Brücken und Treppen. 
Wir verbringen morgen noch einen weiteren Tag hier.





Kloster Metamorfosis (Megalo Meteoro) ist das größte Kloster der Meteora Klöster. Das ganze Gebiet besteht aus 24 Einzelklöster und Eremitagen. 6 Klöster sind noch bewohnt.




Blick auf das Kloster Varlaam



Kloster Metamorfosis: 
Terrasse mit Kirche
 Kloster Metamorfosis:
von der Terrasse schaut man auf das 500 m tiefer liegende Kastraki (Nachbarort von Kalambaka)



















Foto rechts: Kloster Valaam

Foto links: Kloster Metamorfosis
Über die Seilwinde im Turm können Vorräte hochgezogen werden (und früher die Mönche)




Terrasse und Kirche von Kloster Valaam





Bewirtschafteter Garten in der
Klosteranlage Valaam

  Kloster Roussanou wird von Nonnen bewohnt


Der Tourist Helmut und ein Mönch zu Besuch im Kloster Roussanou




Kloster Roussanou







Das größte Kloster Metamorfosis 
aus der Ferne betrachtet

Auf dem Heimweg sehen wir das kleine Kloster Agios Nikolaos


Mittwoch, 18. 9. 2019
Karditsa - Kalambaka ( 51 km )

Nun sind wir in Kalambaka, am Fuße der steilen Felsen mit den Meteora-Klöstern auf dem Gipfel, angekommen. Wir werden hier zwei Tage verbringen, denn es gibt viel zu sehen und zu erleben.
Die Felsen steigen senkrecht nach oben und sind schon von Weitem zu sehen. 
Unsere Radtour ist flach, führt teilweise auf Nebenstrecken und zum Schluss auf der Nationalstraße. Viele Busse begegnen uns. Ein Tourenradler mit Liegerad fährt uns entgegen. Er heißt Silva und kommt aus Frankreich. Er reist gerne mit dem Fahrrad mehrere Monate im Jahr, da er als Computerspezialist nur 6 Monate/ Jahr arbeitet. Er möchte über die Türkei nach Kasachstan radeln. 
In Trikala halten wir an. Hier gibt es eine alte Moschee, die nun als Museum dient und eine orthodoxe Kirche. Die Kirche ist offen und wird heute von vielen Leuten zur Andacht besucht.
Die Bewohner von Trikala sind stolz auf ihren kleinen Fluss, der durch den Ort fließt. Das gibt es in Griechenland nur selten. 
Morgen fahren wir mit dem Bus zu den Klöstern hinauf.





Markt in der Fußgängerzone von Karditsa

Offenbar wird hier ohne Sicherheitskleidung schon Brennholz für den Winter gesägt




Der Franzose Silva, der auf Korsika lebt und durch Kroatien radelte und schließlich in Griechenland unseren Weg kreuzt.




... es gibt doch noch einige Flüsse, die Wasser führen, allerdings mit Niedrigstand.



KARIES ? Hier müßten eigentlich Zahnärzte ein Bombengeschäft machen ! :-)




Byzantinisches Schloß, Osman Sah Moschee und heutiges Museum in Trikala









In der Ferne tauchen die Sandsteinfelsen 
der Meteora Klöster auf....




 Kalambaka - unser Quartier für 2 Tage


Am Abend besuchen wir noch die Touristeninfo neben dem Rathaus und sehen in einer Nebenstrasse die Übertragungsvorbereitungen eines Cafés für das UEFA Champions League Spiel Tottenham Hotspur gegen Olympiakus Piräus

Dienstag, 17. 9. 2019
Almiros - Karditsa ( 93 km, 540 Hm)

Heute wollten wir möglichst weit kommen, damit der Weg zu den Meteora Klöstern am nächsten Tag ohne große Anstrengung zu schaffen ist. Die ganze Route von Lamia haben wir so ausgewählt, dass wir möglichst wenig Berge zu überwinden haben. Heute gab es eine Bergkette bei etwa 10 km, der Rest war flach und immer geradeaus. Wir konnten es also gut rollen lassen. 
Wieder fahren wir an vielen Baumwollfeldern vorbei. Faszinierend wie diese Pflanze ihre Früchte in weiße weiche Wattebäusche einhüllt. Griechenland ist offenbar ein wichtiger Baumwollproduzent. 
Die deutsche Firma Trigema ist einer der wichtigsten Abnehmer der Baumwolle aus dieser Gegend. Die Baumwolle wird durch Tröpfchenbewässerung wassersparend bewässert. Chemie wird allerdings vor allem vor der Ernte zur Entlaubung eingesetzt, da die Baumwolle nur auf diese Weise maschinell geerntet werden kann. Biobaumwolle muss von Hand geerntet werden.
Eine Pause gibt es in einem kleinen Café am Straßenrand, das eine ältere Dame betreibt. Wir essen Eis und Feigen und trinken Cola. Die Unterhaltung ist wieder pantomimisch. Helmut holt dieses Mal das Handy zu Hilfe. Er spricht den Text auf deutsch und das Übersetzungsprogramm spricht etwas auf griechisch. Unsere Gastgeberin nickt, anscheinend hat sie es verstanden. Als wir es umgekehrt versuchen: Gesprochener Text von unserer Griechin und deutsche Übersetzung für uns, kommt allerdings nur Blödsinn raus. 
Wir bekommen noch Feigen und zwei gekochte Eier mit auf den Weg.
Im Hotel in Karditsa freuen wir uns über die Dusche und unser Essen mit Joghurt, Tomaten, Weintrauben, Käse und Vollkornbrot (vom Lidl :-)).
Hier in Karditsa ist Radfahren hoch im Kurs. Direkt vor unserem Hotel verläuft ein Radweg, der gut frequentiert wird. 

Technik: 
Eine gebrochene Hinterradspeiche ersetzen lassen; Bremse neu justiert, Bremsflüssigkeit nachgefüllt und entlüftet  (Christianes Fahrrad)




Die ersten Kilometer geht es wellig auf 350 Meter Höhe nach dem Motto:
30 Meter hoch und 10 Meter runter

Wir durchfahren ein verlassenes Bergdorf ...    




.... und erreichen den höchsten Punkt unserer Tagestour






Am Straßenrand sehen wir eine kleine Dreschmaschine, die über ein Rohr das Getreide aufsaugt und in Spreu und Korn trennt






OYZEPI - Travel Stop steht am Straßenschild. Wir werden nett empfangen und bewirtet.






Die Flüsse sind ausgetrocknet -
kein Wunder, es ist schon Mitte September...



... die Getreidefelder sind abgeerntet und Mais wird gerade geerntet - 
nur die Peperoni- und Baumwollfelder benötigen noch Wasser (Grundwasser?)

Baumwolltransport


Montag, 16. 9. 2019
Lamia - Almiros (84 km, 750 Hm )

Gestern Abend konnten wir unsere Dachterrasse noch schön genießen bei kühlem Radler und Weintrauben und Sicht auf die Stadt Lamia und die Dörfer, die in den Bergen gegenüber liegen.
Heute Vormittag setzten wir unsere Radreise fort und folgen dem Navi. Unsere Straße verläuft ziemlich parallel zur Autobahn. An einer Meeresbucht springen wir noch einmal ins Wasser. 
Zwei griechische Damen stehen ebenfalls bis zu den Schultern im kühlen Nass mit Schirmmützen als Schutz vor der Sonne und unterhalten sich. Eine dritte Frau gesellt sich dazu. Viele Griechen nutzen das Wasser zur Abkühlung und als Treffpunkt, nicht zum Schwimmen. Als wir schon längst wieder abgetrocknet und fahrbereit sind, haben sie sich immer noch viel zu erzählen. Obwohl keine von ihnen englisch versteht, kriegen wir es doch hin von unserer Reise zu berichten. 
Wir können den ganzen Tag durchfahren, denn es ist nicht mehr so heiß wie im August. Am Nachmittag essen wir in einer Taverne Tsatsiki, griechischen Salat und frittierte Sardinen. Auch hier sind die Leute sehr nett und verabschieden sich mit vielen Jassas und Winken von uns. 
Nun gibts noch mal einen steilen Anstieg mit 10 % (10 % steht wohl immer dran, wenn es etwas steiler wird :-) Wir müssen eine Hügelkette überwinden. Und dann gehts achterbahnmäßig bergab mit Vollgas und mit dem Schwung der Abfahrt wieder bergauf. Um 18:30 Uhr erreichen wir unser Hotel. Morgen geht es weiter in Richtung Meteora Klöster. 






Durch die kleinen Gassen der oberen Altstadt
gehts von Lamia in Richtung Meer

Wir sind noch mit Obst versorgt und lassen den Stand links liegen





In der Ferne erkennen wir den Ort Stilida. Wir kehren bei Lidl zum Brotkaufen ein und fahren dann direkt zum Baden ans Meer

Meer, Dusche, Sitzbank - das soll unser Platz nach 26 km zur Abkühlung sein!










eins, zwei, drei - hinein ins kristallklare Wasser!

















.... und weiter gehts über kleine Küstenwege immer parallel zur Autobahn in 
Richtung Almiros


Letzte Gelegenheit sich zu stärken: Was, diesen kleinen Fisch gibt es und nicht mehr?




Wir kommen wieder an einige Baumwollfelder vorbei und nehmen uns die Zeit, diese nützliche Pflanze näher zu untersuchen....

Nun noch einige Hügel überwinden - dann haben wir Almiros erreicht !


Sonntag, 15. 9. 2019
Skala - Lamia (80 km, 470 Hm)
Samstag war Ruhetag zum Lesen, Einkaufen, Fahrradreparieren und in den Wellen baden.
Heute ging's dann mit frischer Kraft weiter. Es sind keine hohen Berge vor uns und der Wind ist ruhig. Wir kommen an einer Meeresbucht vorbei mit spiegelglattem und glasklarem Wasser. Da gibt es kein Halten mehr und erstmal eine Pause mit Schokomilchshake und Schwimmen. Überhaupt ist kalte Milch neben Radler und Weinschorle unser Lieblingsgetränk in Griechenland.
Während der Weiterfahrt kommt doch noch Wind auf- dieses Mal für uns kein Problem, denn er weht von hinten und gibt guten Schub. 
In Thermopilos ist noch ein Break angesagt. Mehrere Busse machen hier halt, denn ein wichtiges Heldendenkmal gilt es anzuschauen. Hier war um 400 vor Chr. eine Engstelle zwischen Meer und Berg, die die Perser mit 1000 Mann gegen ein kleines Häufchen von spartanischen Kämpfern eroberten. Die Griechen waren anscheinend so tapfer, dass sie - anstatt die weiße Fahne rauszuhängen- so lange kämpften, bis der Letzte tot war. 
Ein paar hundert Meter weiter entdecken wir ein anderes Naturdenkmal: Hier fließt eine Quelle mit heißem Wasser aus dem Felsen. Es wird in einen Bach geleitet, wo es 39 Grad heiß mit starker Strömung über die Steine fließt. Da müssen wir uns natürlich reinsetzen. 
Ein Campingbus aus Dresden nutzt die Stelle als Übernachtungsplatz. Am nächsten Parkplatz, wo die Quelle entspringt, parken drei mazedonische LKWs. Sie haben ihre Familien dabei, die hier großen Spaß haben. Wir merken, dass Mazedonien, unser nächstes Ziel, schon näher rückt. Einige Leute sitzen im warmen Wasser und lassen die kleinen und großen Wasserfälle über den Rücken laufen.
Die letzten Kilometer nach Lamia legen wir schnell zurück und beziehen unser Quartier mit Dachterrasse.

Technik: Fahrräderpflege und eine gebrochene Speiche ersetzt (Christianes Hinterrad)





Wir setzen die Reise fort ...
Helmut riskiert Kopf, Kragen und Kamera und versucht ein Foto von sich und den Bergen während der Fahrt zu nehmen !

Wir erreichen nach 25 km den kleinen Küstenort  Agios Konstantinos...

... wo wir Sonne, Meer und Milkshakes genießen 


Aber nun wird's ernst : Christiane nähert sich einer Autobahn Mautstelle und muß blechen ! (zumindest sieht es so aus .... )
Die Autobahn wirkt sich positiv aus - sie nimmt den Verkehr von unserer kleinen Parallelstrasse :-)



Heldendenkmal in Thermopilos (Foto oben) und Thermalbad im heißen Quellbach (Foto unten)






Auch die Griechen lassen es sich gut gehen:
Griechischer Buddha im Wasserfall

Unser Tagesziel : Lamia von der Dachterrasse unseres Quartiers "Cozy Loft"


Freitag, 13. September 2019
Aliartos  - Skala ( 54 km, 370 Hm)

Heute früh sind wir mit lautem Donnergrollen aufgewacht und es regnet aus Kübeln. Das ist nun seit August unser erster Regen in Griechenland. Wir lassen uns nicht abschrecken, die Fahrräder müssen morgen sowieso geputzt und geölt werden und starten mit den Regenklamotten auf die heutige Tagesetappe, die uns wieder an die Meeresküste führen soll. 
Der Kurs ist nicht schwer, ab Mittag heißt es dann allerdings wieder gegen den Wind kämpfen. Es geht über eine schmale Straße parallel zur Küste, die besonders ungeschützt ist und uns fast vom Rad bläst. 
In Skala angekommen, schauen wir den Windsurfern zu und beziehen unser Quartier. 
Für morgen ist ein Ruhetag eingeplant.






In dieser Verkleidung gehts auf die Piste...

 Schwalbenschwärme fegen über unsere Köpfe. Nach dem Regen sind viele Mücken / Fliegen unterwegs! Klickt das Foto an für eine Vergrößerung !

Tamarindenbaum

Die Küste ist in der Ferne zu erkennen


Wir müssen etliche Male die Autobahn über- und unterqueren.
Überraschungen bleiben nach dem Starkregen nicht aus ....

Eine Ziegenherde blockiert den Weg.   
Hütehunde,  die uns bellend entgegenlaufen,  
flößen uns mehr Respekt ein.
  

Ein Deich führt uns durch eine Lagunenlandschaft





Wir erreichen bald unser Quartier.
Von 3 kleinen Kätzchen werden wir begrüßt.


Donnerstag, 12. September 2019
Elefsina - Aliartos ( 72 km, 1010 Hm)

Athen lassen wir rechts liegen und radeln nach Norden.
Wir möchten zur ägäischen Ostküste Griechenlands, damit das sommerliche Schwimmen im Meer nicht zu kurz kommt.
Von Elefsina aus nehmen wir die Nationalstraße ins Gebirge. Es weht ein starker Wind - gefühlt immer von vorne - und es geht erst mal kilometerweit bergauf. Von oben sehen wir auf das flache Land hinunter, das sich in viele landwirtschaftliche Parzellen aufteilt. Hier wird überwiegend Baumwolle angebaut. In Thiva treffen wir Tourenfahrer Tobias aus Deutschland. Wir tauschen uns über unsere Reisen und  die Verhaltensmaßnahmen gegenüber aggressiven Hunden aus. 
Die Küste können wir heute nicht mehr erreichen, dazu ist es zu spät. In Aliartos finden wir ein kleines Hotel. Der Manager ist hier der 12-jährige Sohn des Hauses, der einen Englischkurs in seiner Schule absolviert und selbstbewusst in fließendem Englisch uns Touristen alles erklärt und übersetzt.






... die ersten 300m Bergerhebung haben wir geschafft !




Aus 640 m Höhe Ausblick gen 
Nordwesten aufs fruchtbare Land 


Baumwollfelder neben der Nationalstrasse




Tobias aus Wuppertal startete seine Radtour vor einigen Tagen in Nordmazedonien am Ohrid See.
Er möchte nach Epidaurus radeln und seine Eltern besuchen, die dort ihren Urlaub verbringen.

Grotte mit altem Turm im Gegenlicht


Mittwoch, 11. September 2019
Korinth - Elefsina ( 71 km, 450 Hm)

Heute gab´s noch einmal einen Besichtigungstag in Korinth.
Es gibt hier wieder ein kleines griechisches Theater, ein Sportstadion und ein Sanatorium im Stil von Asklopeios. Wir lesen, dass es dort auch heilige Schlangen gab, die in einem Bassin gehalten wurden. 
Ansonsten kann man den Grundriss des antiken Korinth bewundern. Eine Tempelanlage ist zumindest zum Teil noch erhalten. In Korinth gab es eine jüdische Gemeinde, die Paulus besuchte. Er lebte eineinhalb Jahre dort bei einem jüdischen Ehepaar und arbeitete als Seiler. Nebenbei predigte er den Juden und den Griechen das Evangelium. Einige Juden empfanden das als Einmischung in ihre Religion und verklagten Paulus. Das römische Gericht lehnte es aber ab, ihn zu verurteilen. Das Gericht war der Meinung, dass es sich um einen Glaubensstreit unter den Juden handelte.
Eine Gruppe von indonesischen Touristen feiert hier auf dem Boden einer der Gründergemeinden des Christentums einen Gottesdienst.
Mit vielen Informationen versorgt, setzen wir uns auf unsere Cabrios und fahren nach Osten. Wir umradeln das moderne Korinth bis zum Kanal, der den Peloponnes vom Festland trennt. Dort gibt es neben der großen Autobahnbrücke auch eine für "Kleinverkehr". Diese Brücke wird für durchfahrende Schiffe nicht hochgeklappt oder zur Seite gedreht, sondern tief in das Wasser abgesenkt Auf der Brücke treffen wir eine dreiköpfige deutsche Fahrradgruppe, die aus China angereist ist und unterwegs viel erlebt hat. Sie wollen über den Balkan nach Hause (Rosenheim) radeln.
Für uns geht es in der Gegenrichtung nach Athen weiter, erst mal ohne festes Ziel und Plan an der Küste entlang. Um sieben Uhr merken wir, dass es hier mit den Übernachtungen nicht so einfach ist wie auf dem Peloponnes. Es ist schon dunkel als wir in Elefsina auf den letzten Drücker noch ein Hotel finden. 


Antikes Korinth rekonstruiert          







Apollontempel
Verbindungsstrasse durchs antike Korinth

                          
   
Mosaikboden aus römischer Villa    

  






Kanal von Korinth (Ostseite) mit absenkbarer Brücke





Deutsche Fernradler aus China kommend !!
Schaut mal auf die Homepage ....
professionell aufbereitet und eine grandiose Tour
(dagegen sind wir Waisenknaben....)

www.hoamzua.de

Auf dem Festland sehen wir zunächst eine Raffinerie und danach ....




... eine wunderschöne Küstenlandschaft


Dienstag, 10. September 2019
Nea Kios - Mykene - Antikes Korinth (51 km, 600 Hm)

Heute fuhren wir in Richtung Korinth. Wir übernachten in der Nähe der antiken Sehenswürdigkeiten von Korinth,  denn wir sind immer noch im Besichtigungsmarathon. Griechenland hat halt eine sehr alte Kultur und es interessiert uns, wie die Menschen vor über 2000 Jahren gelebt haben.
Unsere Fahrradtour führt über Mykene. Hier ist der Tourismus sehr präsent, anders als in Argos oder Tiryns, wo wir fast alleine waren. Etwa 10 Busse schicken ihre Reisenden auf das Gelände. 
Es sind antike Grabstätten zu sehen, die aus riesigen Steinen gebaut wurden. Niemand kann sich erklären, wie diese gewaltigen bienenkorbähnlichen Bestattungshäuser erstellt werden konnten. 
Innerhalb der Burg gab es einen Palast. Die Mauer um den Palast ist 7 m dick und besteht aus großen Steinquadern, die ohne Mörtel zusammengesetzt wurden - ähnlich wie in Tiryns. 
Die Ausgrabungen begannen 1876 durch Heinrich Schliemann, der hinter dem sogenannten Löwentor die Maske des Agamemnon fand. Eine ringförmige Grabstätte innerhalb der Mauern stammt aus ca. 1800 v. Chr. Berühmt ist das Löwentor, das die älteste Großplastik aus ganz Europa zeigt. Es sind allerdings nur die Körper der Löwen und nicht die Köpfe erhalten geblieben. 
Der Palast, der später zwischen 1300 und 1200 v. Chr. inklusive verschiedener Wohnhäuser gebaut wurde, verfügte über eine eigene Wasserversorgung durch eine Quelle, die in eine 18 m tiefe unterirdische Zisterne geleitet wurde.
Interessant ist auch, dass auf Grund der Funde in den Gräbern Handel mit dem nahen Osten nachgewiesen werden konnte und offenbar guter Kontakt mit dem alten Ägypten bestand. 





Nach ca 18 km erreichen wir das antike Mykene












Am Eingang der Grabstelle Klytaimnestra tanzt der Bär .... soviele Touristen auf einem Haufen haben wir in Griechenland noch nicht gesehen !


Die Burg Mykene -
Ruinen der restlichen mykenischen Oberstadt



                                                

Foto rechts oben: Grabring A
Foto links: Löwentor - Hauptzugang zur Burg














Brunnen / Quelle mit Wasserzuleitung zur Zisterne
(rechts ist der Eingang der Zisterne zu sehen)


Superman Helmut, dem vor großer Anstrengung die Hose runter rutscht















Gräber Fundstücke - links eine Amphore aus Ägypten?


Montag, 9. September 2019
Nea Kios - Argos - Tiryns - Nafplio - Nea Kios ( 29 km )

Heute war wieder ein Besichtigungstag.
Gestern Abend haben wir im Hafen von Nea Kios das Fest der Fischer besucht. Es gab frittierte Fische und die (geschätzt) 500 Stühle waren fast alle besetzt. Die Bouzouki wurde von einem älteren Musiker virtuos eingesetzt und ein Sänger sowie eine Sängerin trugen den griechischen Gesang vor. 
Heute war wieder ein Besichtigungstag angesetzt. Das Gepäck kann im Appartement bleiben und wir radeln unbeschwert nach Argos. Dort gibt es weitläufige archäologische Stätten. Das griechische Theater soll mit 20.000 Plätzen eins der größten der alten griechischen Welt gewesen sein. In der hellenistischen Epoche gab es hier Musik und Theaterwettbewerbe. Als die Römer Griechenland beherrschten wurde das Theater für  Gladiatorenkämpfe umfunktioniert.
Ebenso die große Badeanlage: Sie diente während der griechischen Antike (ab etwa 600 bis 400 v. Chr.) als Heilbad, das in ritueller Form genutzt wurde. Die Römer erweiterten es später zu einem Vergnügungs- und Entspannungsthermalbad. Auch das Stadion durfte als Austragungsort für Sportwettkämpfe zur griechischen Zeit nicht fehlen. 
Argos gilt als die älteste besiedelte Stadt Europas. Es gibt Funde aus der Bronzezeit.
Zu unserem Leidwesen- eigentlich waren wir ganz erleichtert- hat das archäologische Museum am Montag geschlossen. 
So geht es weiter nach Tiryns, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Hier wurden Reste einer Burg aus dem Jahr 1400 v. Chr. u.a. von dem deutschen Forscher Schliemann ausgegraben. Die Anlage besteht aus enorm großem Steinquadern, die nach der Legende von Zyklopen gebaut und ohne Mörtel zusammen gesetzt sind. Die Außenmauer ist ca. 7 m dick. Innen sind neben dem Palast auch Mauerreste von zahlreichen Räumen für die damaligen Mitarbeiter ausgegraben worden.
Morgen radeln wir über Mykene in Richtung Korinth. 
Viele Informationen über das Leben der antiken Griechen hat die Nachwelt dem Reisenden Pausanias zu verdanken, der im 2. Jhdt. nach Chr. gelebt, die berühmten Orte besucht und für die Nachwelt dokumentiert hat. Sein Kritiker war der Berliner Professor für Altphilologie Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf (1848-1931), der selbst eine Reise nach Griechenland unternahm und dabei die Berichte von Pausanias als Vorlage nutzen wollte und sie als unbrauchbar einordnete. Später wurde Pausanias trotz mancher Fehler von der Forschung als bedeutende Quelle rehabilitiert. An allen archäologischen Stätten und Museen hier in Griechenland wird auf ihn Bezug genommen. 





Argos mit der mittelalterlichen Burg Larissa



Argos: Reste des Nymphäums (grosse Fontäne).
Sie wurde ca. 200 n. Chr. in ein gewöhnliches Brunnenhaus  umfunktioniert

 Argos: Theater aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. 


Argos: Römische Thermenanlage mit viel Ziegelmauerwerk





Argos: Ruinenfeld der 
früheren Agora (Marktplatz)

Tiryns: Burganlage aus dem 14 Jh v. Chr 


Blick über die Oberburg von Tiryns

Sonntag, 8. September 2019
Kandia - Nea Kios (27 km)

Heute ist Regenerationstag. Die Beinchen müssen sich von den vielen Höhenmetern wieder erholen. Deshalb radeln wir heute sehr gemächlich und auch nur eine kurze Strecke. 
Gestern Abend gab es in Kandia in der Dorftaverne noch einen griechischen Musikabend. Eigentlich waren wir ziemlich müde, wurden dann aber schnell wieder wach. Die Taverne ist brechend voll. Die Leute sitzen an langen Tafeln und es werden Teller über Teller mit Essen angeschleppt.
Eine Musikgruppe mit einer Sängerin und einem Sänger sowie der dominierenden Bouzouki und einer Gitarre spielt ohne Unterbrechung griechische Folklore. Die Bouzouki ist ein griechisches Instrument, das ähnlich aussieht wie eine Mandoline aber einen sehr langen schmalen Hals hat. 
Viele Leute kennen die Lieder und singen mit. Einige junge Mädchen fassen sich an den Schultern und tanzen die traditionellen Tänze. 
Wir sind fasziniert von dem mehrstimmigen Gesang und der Musik und kommen erst spät zurück in unser Quartier. 
Am Sonntagmorgen schwimmen wir im Meer und verabschieden uns in Richtung Norden. Wir passieren nochmals die Stadt Nafplion. Ab morgen geht es zu den umliegenden antiken Stätten.





Blick auf Tolo

Zuckerhut in Rio de Janeiro :-)




Blick aus unserem Hotelzimmer in Nea Kios





griechische Musik in der Taverne in Kandia

Licht und Schattenspiel am bewölkten Nachmittag in Nea Kios

Samstag, 7. September 2019
Ermioni - Kandia Strand (70km, 1070 Hm)

Heute hieß es noch einmal Berge erklimmen.
Wir fahren von der südlichen Spitze der östlichsten Halbinsel (Daumen) des Peloponnes wieder nach Norden. In Didymas schauen wir uns eine Grotte an, die sich durch den Einsturz der Erdmassen gebildet hat. Zwei Kapellen wurden in den kleinen Höhlen eingerichtet.
Wir radeln zurück in den Ort, um uns vor dem langen Anstieg gut zu stärken. Der örtliche Supermarkt bietet Tzatsiki, Tomaten und Getränke. Vollkornsemmeln haben wir schon bei Lidl besorgt, der auch in Griechenland präsent ist. Ein älterer Herr spricht uns an. Er hat 27 Jahre in Deutschland im Schaustellergeschäft gearbeitet. Er nutzt die Gelegenheit, uns seinen Rentenbescheid zu zeigen, um sich zu vergewissern, dass er nichts unternehmen oder beantworten muss. Da er hier ein eigenes Haus hat, kann er von der Rente gut leben.
Unsere Straße führt langsam aber kontinuierlich bergauf. Bei 580 m absoluter Höhe gehts mit Sausefahrt wieder herunter. Wir biegen auf eine Nebenstrecke mit sehr wenig Autoverkehr ab. Hier erleben wir wieder Natur pur, zuerst bergauf und dann auf stark abfallender verschlungener Straße weiter bis an die Meeresküste. Hier finden wir schnell ein Appartement, wo wir kochen und schlafen können.







Unser Quartier lag 7 km von Ermioni entfernt. Dieser Weg führt uns wieder zurück in die Berge.




Die Strasse gabelt sich - müssen wir  nach links oder rechts ? Der Navi hilft, wenn die griechisch Kenntnisse nicht schnell genug parat sind !



Didyma Höhle: durch den Einbruch von Karsthöhlendecken entstand in der hinter dem Dorf aufragenden Bergflanke ein Krater von 100 m Durchmesser und 40 m Tiefe. Eremiten bauten in die Steilwände zwei kleine Kapellen hinein.





Im Dorf Didyma machen wir 
eine kleine Esspause 








Christiane hilft einem Griechen, den
deutschen Rentenbescheid zu verstehen ...









... anschließend radeln wir über eine Nationalstrasse wieder hinauf auf
 500 Höhenmeter ins Argolis Gebirge


Am Gipfel taucht ein Gemüseladen auf - Christiane kauft eine Wassermelone zum sofortigen Verzehr :-)




Auf Meeresniveau angekommen gibt es viel Ackerbau nahe Karnezeika zu bestaunen...


In Kandia finden wir direkt an der Küste ein Quartier


Freitag, 6. September 2019
Epidaurus - Ermioni (82 km, 910 Hm)

Heute sollte es mal wieder ein intensiver Radtag werden. Deshalb führt unsere Route nicht auf dem direkten Weg, sondern an der Küste entlang zu unserem vorgebuchten Quartier. Die schwierigste Strecke hat unser Navi an den Anfang gestellt. Von Marias Appartement geht es erst mal steil bergauf. Radfahren ist für uns nicht möglich, also verlegen wir uns aufs Schieben, bis wir die offizielle Verbindungsstraße erreichen. Hier ist wenig Verkehr, nur einige Urlauber nutzen die Straße mit ihren Mietwagen. Auf dieser Küstenstrecke sind die Anstiege mit 10 % auch für Tourenfahrer mit Gepäck gut zu überwinden. Hier ist es nicht so grün, wie im Landesinneren. Die Sonne hat die Gegend ausgetrocknet, die Wiesen sind hellbraun. Wir passieren Galatas, von wo eine Fähre zu der beliebten Ferieninsel mit dem Ort Poros übersetzt. Dorthin fahren wir nicht, sondern bleiben auf Peloponnes und radeln über den Berg weiter an der Küste entlang nach Osten. Hier haben wir die Straße fast völlig für uns allein. Am Ende der Abfahrt machen wir Pause in einer kleinen Taverne. Die Oma des Hauses unterhält sich lebhaft mit uns mit Händen und Füßen. Wir antworten ebenfalls mit Pantomime. Eine Dame aus Holzkirchen gesellt sich zu uns. Sie spricht sehr gut griechisch und hat schon oft in Griechenland Urlaub gemacht.
Von hier haben wir noch 30 km bis zu unserem heutigen Quartier. Es ist sehr abgelegen, deshalb kaufen wir in  Ermioni noch Wasser, Milch, Kartoffeln, Gemüse usw. ein.
Morgen geht es wieder nach Nordwesten über Nafplio in Richtung Argos. 






Maria, wusstest du, dass du ein schönes Haus in Epidauros hast ?


Steiler Anstieg - mehr als 20 Prozent !






Im Hintergrund erkennt man das kleine Fischerdorf Epidaurus. Die antike Stätte liegt 15 km weiter im Landesinneren


Beobachtungshäuschen - Flamingos 





Wie geht es weiter ?
Warten vor dem Bankautomat direkt am Hafen

Poros - der Touristenmagnet einer vorgelagerten Insel





Fast hätte Helmut sie überfahren - eine ca.
1.20 m lange Schlange, die sich auf dem
warmen Asphalt sonnt

Man glaubt es kaum - in einem großflächig abgezäunten Gehege sammelt sich das Wild unter dem schattigen Baum

Helmut im "Gespräch" mit der Mutter der Eigentümerin einer Taverne






Hafen von Ermioni - noch weitere 7 km bis zu unserem Ziel

Blick vom Balkon unserer Unterkunft


Donnerstag, 5. September 2019
Nafplio-Epidaurus (45 km, 530 Hm)

Heute war der berühmte antike Wallfahrtsort Epidaurus unser Ziel. Wir können über eine Nebenstrecke über die Dörfer radeln, vorbei an der Brücke von Mykene, über die heute ein Wanderweg führt. 
In Epidaurus angekommen führt unser Weg erst mal zu dem sehr gut erhaltenen griechischen Theater. Es ist eines der wenigen, die nicht von den Römern umgebaut wurde, sondern noch in seiner stattlichen Größe und im Original erhalten ist. Es hat eine sehr gute Akustik. Man hört auch ganz oben noch, was unten gesprochen wird. Zwei Jugendliche singen zweistimmig eine deutsche Ballade, was von den Besuchern begeistert beklatscht wird.
Dann gehts zum archäologischen Museum, in dem wir viele Informationen erhalten.
Diese antike Stätte war das Heiligtum des Asklepios. Asklepios ist der Legende nach der Sohn des Gottes Apollon und wurde in der Antike als heilender Gott verehrt. 
Epidaurus war ein Ziel für Pilger aus ganz Europa, die hier Heilung für ihre Leiden suchten.  Der Kranke reinigte sich in einem Bad und bereitete sich mit Gebeten auf den Heilungsprozess vor. Dann betrat er die Stoa. Dort legte er sich hin und schlief. Manche Quellen bezeichnen diesen Schlaf auch als Hypnose. Im Traum erscheint Asklepios wodurch die Heilung beginnt. Mit der Zeit entwickelte sich aus der weitläufigen Anlage ein Sanatorium. Es gab bestimmte Diäten und die Anweisungen zum Laufen und Spazierengehen. Auch das Studium heiliger Schriften wurde empfohlen. 
Ein Bau diente gemeinsamem rituellen Essen mit Opfer für die Götter.
Die gesund gewordenen Besucher hinterließen steinerne Votivtafeln mit ihren Namen und auch einzelnen genaueren Angaben.
Natürlich durfte hier ein großes Stadion nicht fehlen, in dem an hohen Feiertagen in Ergänzung zu den Gottesdiensten auch sportliche Wettkämpfe ausgetragen wurden neben den Schauspiel-und Musikwettbewerben im Theater, das Platz für 12.000 Menschen hatte.
Wir essen im angrenzenden Restaurant einen griechischen Salat und radeln zu unserer Unterkunft im neuen Epidaurus an die Meeresküste, wo wir wieder im klaren, wellenarmen Meerwasser Abkühlung suchen. 





Abschied von Nafplio





Gut erhaltene, 3500 Jahre alte Brücke entlang der alten mykenischen Route von Epidaurus nach Argos

Große orthodoxe Kirchen findet man auch in kleinen Ortschaften












                         Photovoltaik Anlage



Griechisches Theater aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.
Auch heute findet hier in jedem Sommer das Epidaurus Festival statt.
















Die Akustik soll so gut sein, dass man vom oberen Rang den Fall
 einer Münze auf eine Steinplatte im Bühnenring hören soll






Stadion aus dem 
5. Jahrhundert v.Chr

Abaton , Tholos und im Vordergrund die Reste des Asklepios Tempels

Asklepios - Gott der Heilkunst (Foto rechts)



Hestiatorion Komplex


Mittwoch, 4. September 2019
Nafplio

Heute konnten sich die Fahrräder und ihre Besitzer von der Tour etwas ausruhen,
Wir besuchen die Altstadt, das archäologische Museum und den Strand, wo es eine schöne wellenarme Badebucht gibt, die weiträumig mit Bojen vom Bootsverkehr abgetrennt ist. 
Am Nachmittag erklimmen wir die Festung Palamidi über 999 Treppenstufen mit großartiger Aussicht über die Stadt, das Meer und die Umgebung. 
Morgen fahren wir nur eine kurze Etappe bis nach Epidaurus, um unterwegs genügend Zeit für die antike Stätte zu haben. 

Technik: Platten Hinterreifen von Helmuts Fahrrad geflickt (Dorn)


Syntagmaplatz (Verfassungsplatz) mit Archäologischen Museum (im Hintergrund)





Das Archäologische Museum hat interessante Ausstellungsstücke,
z.B. Amphoren aus der Zeit
1150 v.Chr.


Ausgrabungsteammitglied bei der Arbeit (Museumsfoto, aufgenommen 1952)



 

Bronzehelm (500 v. Chr. - Foto links) und
Terracotta Zeremonienmaske  (700 v. Chr. - Foto rechts oben)
- die Ähnlichkeit mit Helmut ist verblüffend !








Altstadtgassen mit vielen Geschäften (und einem Granatapfelbaum)


 Hafen von Nafplio


Strand von Nafplio





Blick auf Nafplio von Westen:
Die Festung Palamidi (Bauzeit 1711-1714) ist lange das stärkste Bollwerk Griechenlands gewesen.





Helmut ist immer noch geschafft von
1000 Stufen hoch zur Festung...

Aus einer Höhe von über 200 m hat man einen grandiosen Blick auf die
ehemalige Hauptstadt Griechenlands



Dienstag, 3. September 2019
Tripolis-Nafplio (auch Nauplia genannt,  63 km, 430 Hm)

Wir sind heute von Tripolis nach Nafplio zurück an die Küste geradelt. Unser Navi hat eine Alternative zur Nationalstraße gefunden, die durch die Berge führt. Eine Bergkette müssen wir überwinden und zum Dorf Elaiochori abbiegen, wo es noch mal steil nach oben geht. Dann aber liegen die hohen Berge im Norden und eine lange Abfahrt entlang der Hügelkette im Süden vor uns. Die Straße schmiegt sich an die zerklüfteten Hügel und fällt langsam zum Meer hinab. Zum Autofahren ist diese Route - zumindest ohne Kotzbeutel - eher ungeeignet, deshalb ist sie auch völlig verkehrsfrei.  Für Radfahrer hingegen ist dieser Weg ein  Highlight mit guter Asphaltdecke. Die Aussicht ins Tal und auf das hohe Gebirge suchen ihresgleichen. Kilometerweit lassen wir´s rollen, ohne einem Fahrzeug zu begegnen. 
Im Tal gibt es wieder eine Pause mit griechischem Salat und frittierten Kartoffeln im Restaurant. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Quartier in Nafplio. Morgen bleiben wir in diesem Ort und legen einen Ruhetag ein.







Abschied von Tripolis




Jetzt wissen wir, wo die vielen Wasserflaschen herkommen !
Im Bild ein sogenannter Flaschenbaum






Pferdetransport auf griechisch




Halbstarker Tourist hat mit dem E-Bike den Mount Everest erklommen



Das Gleisbett der Bahnstrecke Nafplio - Tripolis sieht gepflegt aus, doch leider fährt hier kein Zug mehr. 2005 wurde die Strecke nach einer Generalsanierung wiedereröffnet und 2011 der Betrieb aufgrund von Sparmaßnahmen eingestellt :-)






Noch 100 Höhenmeter bergab - dann haben wir wieder 
die Küste erreicht.





Stärkung nach einer
vierstündigen Bergtour






Fischerhafen des Ortes Nea Kios - 
ca. 7 km vor Nafplio

Montag, 2. September 2019
Sparta - Tripolis ( 56 km, 940 hm)

Heute gibt es wieder eine Bergtour, wenn auch einige Höhenmeter weniger als gestern. 
Wir sind schon etwas spät dran und wollen vor der Mittagshitze die Bergetappe hinter uns bringen. Die Ausgrabungsstätte des antiken Sparta muss daher unseren Besuch entbehren. 
Das moderne Sparta wurde übrigens erst 1836 von dem Wittelsbacher Otto I. gegründet, der damals König von Griechenland war. 
Wir fahren etwa 10 km über eine Nebenstrecke um dann wieder auf die Nationalstraße einzubiegen, die von Sparta nach Norden führt. 
Wir sorgen uns schon etwas um die ausreichende Flüssigkeitszufuhr als nach Überquerung des höchsten Punkts von etwa 900 m Höhe ein gut besuchtes Restaurant in Sichtweite ist. Hier gibt es eine lange Mittagspause. Am späten Nachmittag kommen wir in dem Wirtschaftsstandort Tripolis an. Unser Hotel liegt ruhig an einem großen Platz mit vielen Cafés gegenüber dem Stadtpark. 
Bass erstaunt sind wir, als wir nach 20:00 Uhr durch die Stadt spazieren. Nun ist hier der Bär los. Alle Cafés sind voll besetzt. In den Fußgängerzonen flanieren jung und alt in großen Gruppen und feiern ihren Feierabend. Die Kinder radeln mit ihren kleinen Fahrrädern auf dem Platz herum. Die bunt bemalte Kirche ist offen für jedermann. Das warme Wetter lockt die Leute auf die Straße, um sich dort zu treffen.
Morgen geht es weiter zur Meeresküste nach Nafplio.






Blick zurück auf Sparta






Im Hintergrund das imposante Taigeto Gebirge
 (Berge bis zu 2400 m Höhe)















Ca 300 m von der Nationalstrasse entfernt sehen wir eine orthodoxe Kirche auf einem Hügel. Direkt am Wegesrand stehen ausgeblühte Stengel Spalier.


Das Komoot Routingprogramm wählt mit Vorliebe kleine verkehrsarme Wege - das schätzen wir auch ! Allerdings wählt Komoot diese Wege ohne Rücksicht auf Steilheit und Straßenbelag. 10 Kilometer vor Tripolis befinden wir uns auf solchen einsamen Pfaden durch die Dörfer und ignorieren die bellenden Hunde. Die meisten Tiere waren angekettet :-)





Unser Hotel befindet sich vor diesem Platz Areos unweit von einem Park. Links ist das Justizgebäude zu sehen. Abends wimmelt es nur so von Menschen....




Orthodoxe Kirche nahe des Platzes Areos


Sonntag, 1. September 2019
Kalamata - Sparta (58 km, 1470 hm)

Heute haben wir uns für die Route quer durchs Land nach Sparta entschieden. Sparta war in der Antike sehr präsent in Griechenland. Wir wollen uns morgen die noch vorhandenen Ausgrabungsstätten ansehen.
Für uns Radfahrer bedeutete die heutige Strecke eine enorme Kraftanstrengung, ca. 30 km lang ging es bergauf. Die Strecke über die Nationalstraße ist zwar nicht steil aber stetig ansteigend. Als wir 420 Höhenmeter erklommen haben, dürfen wir wieder 2 km bergab fahren auf 250 Höhenmeter, was bedeutet, dass der Anstieg wieder von vorne los geht. Unterwegs treffen wir Peter aus Berlin. Er ist heute um 5:00 Uhr in Sparta gestartet und fährt mit seinem Klapprad den umgekehrten Weg. Er hat nur wenig Gepäck dabei, denn er will in Kalamata ein Auto mieten und damit seine Frau abholen. 
Der höchste Punkt unserer Route liegt auf 1310 m Höhe über dem Meeresspiegel. Dank der guten Schaltung des Tourenrads schafft Christiane die Strecke mit ein paar Trinkpausen sehr gut :-) 
Der Weg führt durch grüne Wälder, Schluchten mit Ausblick ins Tal und in die Berge. Zu unserem Picknick am Gipfel gesellt sich überraschend Peter, der nun sein Mietauto von Kalamata abgeholt hat und wieder auf dem Weg nach Sparta zurück ist.
Wer weit bergauf fährt, darf auch lange bergab fahren. Knapp 30 km geht es ständig runter. In einer Taverne am Straßenrand mit toller Berg-und Talsicht gibt es unterwegs Getränke und Salat.

Hafen von Kalamata



Abschied von der zweitgrößten 
Stadt des Peloponnes



Nach 400 Höhenmeter auf der Bergetappe kommt uns ein Berliner namens Peter auf dem Klappfahrrad entgegen. Er wohnt mit seiner Frau auf dem Peloponnes und möchte ein bestelltes Mietauto in Kalamata abholen.

Fotos unten: Der Gipfel ist erreicht - 
Zeit für eine kleine Esspause







Die Freude ist groß über jeden Brunnen. Es können die Wasservorräte wieder aufgefüllt werden.



Dieser alte Bulli bietet in den Bergen 
dem Ziegenbock eine Unterkunft




3,80 m  Durchfahrtshöhe müsste für unsere Drahtesel reichen...




 Eine wunderschöne Berglandschaft erwartet uns bei der Abfahrt 







Gleich haben wir's geschafft -
in der Ferne taucht Sparta auf...






.... doch zuvor wird noch ein Restaurant aufgesucht 






Christiane kann wieder lachen - die 5 stündige Bergetappe hat sie gut gemeistert


Freitag, 30. August 2019
Messene - Kalamata (35 km)

Wir frühstücken und genießen noch einmal die grandiose Aussicht auf die umliegenden Berge und das gesamte Tal. Messene hat eine sehr gut erhaltene 9 km lange Stadtmauer, die bereits bei der Gründung der Stadt im 4. Jh. v. Chr. gebaut wurde. Sie führt weiträumig durch das Tal über die Hügel um die Stadt herum. 
Wir besuchen das Museum und die antiken Stätten, an denen noch fortlaufend gearbeitet, restauriert und ausgegraben wird. Es sind drei große stufenförmige halbrunde Anlagen zu sehen, die für unterschiedliche Funktionen gedacht waren: Ein Theater, ein Zentrum für religiöse Handlungen und politische Versammlungen, und das Stadion mit Sitzreihen für die Zuschauer. Auch hier hatte der Sport, wie wir schon in Olympia gesehen hatten, eine wichtige Funktion. Neben dem Stadion gab es ein Gymnasium, in dem Jugendliche lesen und schreiben lernen und auch trainieren konnten.
Wir beobachten drei Fachleute, die den Mosaikboden eines Gebäudes restaurieren sowie andere, die die Erde von einem Terracottapflasters abräumen. 
Wir haben den Eindruck, dass hier Vieles besser erhalten ist als in Olympia.
Mittags füllen wir die Wasserflaschen an dem antiken Wasserbrunnen auf. Das Wasser entspringt direkt aus dem Felsen. Es soll eine Heilquelle sein. Danach geht es weiter mit den Fahrrädern, dabei erst mal 10 km bergab auf der fast verkehrsfreien Verbindungsstraße nach Süden. Später biegen wir auf die Nationalstraße ein, wo wir den Seitenstreifen nutzen können und kommen gut in Kalamata an.

Hier gönnen wir uns Samstag einen Reparatur- und Strandtag.

Technik: 
Christianes Rad hat einen Platten (Dorn) und Helmuts Rad benötigt ein neues Kettenblatt.


Die Stadtmauer von Messene


Das Ekklesiasterion, im Hintergrund die Agora mit dem Asklepieion





Blick auf die Reste des Gymnasiums 
und das dahinterliegende Stadion





Palaistra - diente
damals als Ringerhalle





Sportlerin im antiken Stadion





Saethidas Mausoleum 
Experten bei der Arbeit den Mosaikboden zu restaurieren


Das Theater







Brunnen in der Stadt Messene





Siesta bei 33 Grad in der Mittagszeit


Donnerstag, 29. August 2019
Zacharo - Messene (62 km, 750 Hm)

Unsere Route sollte uns heute eigentlich nach Kalamata führen. Wir fahren zunächst parallel zur Küste nach Süden auf einsamen Straßen und Wegen, müssen aber später auf die Bundesstraße abbiegen. Es geht nun ins Landesinnere und langsam bergauf. Nach 48 km gönnen wir uns eine ausgedehnte Mittagspause mit Milch, Joghurt, dem restlichen Bohnengemüse von gestern, den restlichen Falläpfeln aus dem Garten in FFB (4 sind noch da), Käse und Salami, Tsatsiki und Vollkornbrot.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt uns eine antike Sehenswürdigkeit in der Nähe an. Das lassen wir nicht aus und entscheiden uns dafür, nach Messene zu fahren und dort zu übernachten. Vorher gibt es allerdings für Christiane wieder eine Bergwertung zu bestehen, denn es geht in Serpentinen über 5 km auf 400 Hm hinauf. Das antike Dorf liegt am Berghang. Der Ausblick über das ganze Tal ist fantastisch. Wir können bis zum 30 km entfernten Meer sehen.
Morgen freuen wir uns auf eine lange Abfahrt nach Kalamata, wo auch wieder ein Ruhetag eingeplant ist.






Freie Fahrt für den Melonentraktor -
für uns Radler besser kurz halten und warten !




Wir verlassen die Küstenstrasse und 
radeln erneut in die Berge








 Christiane legt eine Schlafpause in der größten Mittagshitze ein :-)





Gegen 16 Uhr gehts weiter - da Helmut mit einem Schildkrötenpanzer beschäftigt war, wollte sich Christiane die Zeit vertreiben mit einer Kaktusfrucht .... und musste feststellen, dass die Dinger immer noch so viele Stacheln haben :-)





Der Fluß kam zur richtigen Zeit. Wir konnten ein kleines Bad nehmen und uns abkühlen....



.... denn nun gehts richtige Pedalieren los ! Fast 400 Höhenmeter auf wenigen Kilometern zu dem antiken Ort Messene ! 




Bergdorf Messene

                                                                                            
Mittwoch, 28. August 2019
Olympia - Zacharo Beach ( 31 km, 300 hm)

Wir brechen am Morgen auf zu den Ausgrabungsstätten der Tempel des Olymps. Die Ausgrabungen haben deutsche Wissenschaftler vorgenommen. Sie sind noch immer nicht beendet. Für uns hat das den Vorteil, dass die Beschreibungen auf den Tafeln auch auf deutsch zu lesen sind. Das Gelände ist weitläufig. Leider sind auf Grund eines Erdbebens im 5. Jh. n. Chr. keine der Tempelanlagen vollständig sondern buchstäblich nur in Bruchstücken erhalten. 
Der größte Tempel war dem griechischen Göttervater Zeus gewidmet. Ein kunstvolles 12 m hohes Standbild von ihm aus Elfenbein, Gold und Edelsteinen war im Tempel angebracht. Es stand dort 8 Jahrhunderte lang und gehörte in der Antike zu den acht Weltwundern. Heute existieren davon nur noch Abbilder, da es später vermutlich einem Brand in Konstantinopel zum Opfer fiel.
Zur Verehrung der Götter der Griechen gehörten auch Sportveranstaltungen (776 v. Chr. - 393 n.Chr.) Neben dem Tempelberg befindet sich das antike Olympiastadion mit einer Länge von knapp 200 m und Platz auf den umliegenden Hügeln für ca. 45.000 Zuschauer. Eine Gruppe von Jugendlichen liefert sich heute ein ernsthaftes Wettrennen in dem antiken Stadion. 
Die damaligen Olympiaden fanden alle 4 Jahre etwa im August statt. Es durften sich alle freien Bewohner des griechischen Reichs für die Teilnahme bewerben, das sich damals bis nach Italien und die Türkei erstreckte. Die Sieger der einzelnen Disziplinen waren sehr geachtet und wurden in ihren Wohnorten lebenslang geehrt.
Diese Tradition wurde im Jahr 1896 wieder erweckt. So wird heute anlässlich jeder Olympiade das olympische Feuer in einer feierlichen Zeremonie vor dem Tempel der Göttermutter Hera entzündet und in einem Staffellauf von jeweils einem Kilometer zum Austragungsort gebracht. Unser Herbergsvater konnte schon als kleiner Junge an der Zeremonie teilnehmen und war zweimal Fackelträger.
Es gibt in Olympia noch zwei Museen, in denen die wertvollen Mosaiken und Keramikgefäße sowie Werkzeuge und Statuen zu sehen sind, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden.

Nach dem Besichtigungsmarathon schwingen wir uns nachmittags auf die Räder und fahren durch die atemberaubende Landschaft zurück zur Meeresküste in unser gebuchtes Appartement. 
Abkühlung finden wir in den starken Wellen, die hier ans Ufer gespült werden.


George, der Besitzer unseres Hotels Poseidon, zeigt seine Fotos der Fackelläufe verschiedener Olympiaden (Urkundenfoto von links nach rechts: Berlin 1936: Lauf seines Onkels, München 1972 und 1976 Montreal: Lauf von George)


                                       
                                                George als 12 jähriger Junge (rechts im Bild)







Philippeion

Tor zum Olympiastadion 

Während der Olympiade 2004 in Athen wurde die Olympiade für den Kugelstoßwettbewerb für einen Tag zurück an seinen ursprünglichen Ort gebracht (Foto aus dem historischen Museum)




Palästra


Reste des Zeustempels






Im Archäologischen Museum sieht man die Statuen, die ursprünglich auf dem
Westgiebel und Ostgiebel des Zeustempels standen.




Der "Seher" konnte schon voraussagen, 
wer die Wettfahrt zwischen 
Pelops und Ginomaos gewinnt 
(kein Wunder, er hatte damals schon ein Handy :-))



Auf dem Weg zurück zum Meer führt ein kurzer Abstecher zum
Naturparadies am Kayafas See (Foto oben und links) und der heißen Quelle (Fotos unten)





Dienstag, 27. August 2019
Glyfa beach - Olympia (69 km, 380 hm)

Nach dem Ruhetag im Swimmingpool, im Meer, und im Liegestuhl geht das Radfahren wieder richtig gut. Heute führt uns der Navi zum Teil über unbefestigte aber gut präparierte einsame Straßen vorbei an Dünen, die trotz der Hitze übersät sind mit weißen Blumen. Es geht durch Wälder und Felder an einer Fabrik vorbei, die Tomaten verarbeitet und von Wagenladungen voller roter Früchte beliefert wird. Wir sehen ein Feld, auf dem die Tomaten an ihren Sträuchern auf der Erde liegen und maschinell geerntet werden. 
Unsere lange Mittagspause verbringen wir wieder am Strand unterm Sonnenschirm. Am Abend radeln wir weg von der Küste in Richtung Olympia. Wir überqueren den Fluss Altios und sind sehr überrascht wie viel Wasser er führt und wie blau und sauber er vor uns liegt.
Die Straße nach Olympia führt uns durch sein grünes Flusstal mit vielen Oliven- Feigen- und Orangenbäumen. Ein letzter steiler Anstieg zum Ort und zu unserer Pension muss noch bewältigt werden.  Am Abend wandern wir durch das Dorf und finden ein gutes griechisches Restaurant. Morgen vormittag ist Besichtigung der antiken Stätte angesagt.




Der Waldspaziergang am Sonntag zeigt deutlich, wie ausgetrocknet der Boden und somit die Bäume sind. Ein kleiner Funke genügt, um das ganze Gebiet in Flammen zu setzen....



Selbst in größter Hitze bringt diese Düne noch Pflanzen zum Blühen. Im Hintergrund der kleine Ort Glyfa Beach.




Montagvormittag gehts von Glyfa Beach
 über Sand/ Kieswege 8 km gen Süden 





Diese Melonen werden sicherlich 
nicht mehr geerntet ...


Im ersten Dorf nach Glyfa Beach werden die Wasservorräte wieder aufgefüllt. Dieser nette Herr zeigt stolz seine Eigenkonstruktion eines Pedelecs. Die dafür notwendigen Teile stammen aus chinesischer Produktion.




So ein schönes Leben haben nur Rentner, 
die am Montagvormittag nicht arbeiten müssen....



Tomatenfeld und Erntemaschine.
Wie sieht die unteren Schicht Tomaten im Traktoranhänger aus?
Ketchup pur....




Obligatorische Pause am Meer

Dass Ziegen Bäume hochklettern können, kann man auch in Afrika beobachten. Aber im Vorbeilaufen sich mal eben ein Frucht angeln, ist schon eine Meisterleistung.






Kurze Kontrolle der Tagesetappe

Leider hat die Panasonic Kompaktkamera diesen Tag nicht überlebt.... somit gibt es nur noch Smartphone Fotos.


Sonntag, 25. August 2019 
Niforaika Strand - Glyfa (67 km, 380 hm)

Wir starten wieder relativ früh bevor die Mittagshitze beginnt. Die Reise führt durch flaches Land vorbei an Melonenfeldern und kleinen Verkaufsständen. Wir versorgen uns mit Wasser und zwei Nektarinen, die wir sofort verspeisen. Um 13:30 Uhr sind wir in Kyllini am Meer angekommen. Hier gibt es eine ausgedehnte Siesta im Liegestuhl und Baden in den Meereswellen. 
Um 17:00 Uhr steht die Sonne etwas tiefer und wir trauen uns weiter zu radeln. Wir überwinden einen langen Anstieg zur Burg hinauf, die schon von Weitem zu sehen ist und können die lange Abfahrt vorbei an baumbewachsenen Schluchten hinunterrollen. 
Für die Übernachtung haben wir in Glyfa ein kleines Hotel mit Pool und Meeresbucht gebucht, wo wir einen Ruhetag einlegen, um uns noch besser an das Klima zu gewöhnen.





Weiter geht die Radtour, vorbei an große Melonenfelder...



... und dann erreichen wir die kleine Hafenstadt Kyllini. Dort legen wir eine 3 stündige Siesta ein. In der größten Mittagshitze tut ein Abkühlen im Meer gut.




Ab 17 Uhr schwingen wir uns wieder auf die Drahtesel und radeln auf kleinen Gebirgswegen zur aus dem Mittelalter stammenden Kreuzfahrerburg Chlemoutsi auf 170m Höhe ü.N.



Kurz nach 18 Uhr haben wir unser Hotel in Glyfa mit Swimmingpool erreicht


Samstag, 24. August 2019
Mesolongi- Niforaika Strand  (75 km, 510 hm)

Wir wollen früh losfahren, sind aber um 7:00 Uhr (= 6:00 Uhr deutscher Zeit) noch sehr müde. Die nächtliche Hitze behindert den Schlaf. Dennoch sitzen wir um 8:00 Uhr auf dem Fahrradsattel. Der Ostwind weht allerdings schon lebhaft und sorgt für reichlich Gegenwind. Die Fahrt geht über wenig befahrene Straßen über einige längere Anstiege in Richtung Patras. Unterwegs gibt es eine Schwimmpause im glasklaren Meerwasser vor einem Strandcafé. 
Patras liegt auf dem Peloponnes und ist durch die kilometerlange Charilaos Trikoupis Brücke, auch Rio Andirrio Brücke genannt,  mit dem Festland verbunden. Wir müssen uns entscheiden: Nutzen wir den abgetrennten Fuß- und Fahrradweg oder den Seitenstreifen der Autobahnbrücke. Da der Radweg an einer Fußgängertreppe endet, entscheiden wir uns für den Seitenstreifen mit Genehmigung der Polizei. Der Wind sorgt für Turbulenzen auf der Brücke, aber wir erreichen den Peloponnes unversehrt.
Nun geht es durch die Großstadt Patras. Der Fahrradnavi sucht wenig befahrene Straßen, die uns problemlos durch die Stadt führen. Wir fahren jetzt nach Westen und haben Rückenwind, dafür scheint die Sonne (37 Grad) von vorne.
Eine Pause im Café bei Wasser und Cola mit frischen Feigen erleichtert die letzten 20 km.
Für morgen nehmen wir uns vor, in der größten Mittagshitze eine Siesta von 2 Stunden mit Schwimmen einzuplanen. Wir werden an der Küste entlangradeln, sodass Abkühlung immer möglich ist. 
Unser heutiges Apartment liegt direkt am Meer. Wir wecken die Lebensgeister mit Weißwein und Spaghetti, Thunfischsoße und Tomatensalat.





Abschied von "unserer Familie" in Mesolongi, die uns sehr geholfen hat (Fahrräder und Gepäck für fast 3 Monate untergestellt und vieles mehr)



Dieser Brunnen tauchte zur richtigen Zeit auf - bei 37 Grad müssen alle vorhandenen Trinkflaschen aufgefüllt werden 


Eine kurze Abkühlung im Meerwasser - im Hintergrund sieht man die Schrägseilbrücke zwischen dem Festland und Peloponnes 


Bei kräftigem Ostwind konnte sich Christiane kaum auf dem Rad halten. Die Brücke ist eine wahre Meisterleistung. Sie wurde 2004 eröffnet und erregte Aufsehen, weil es lange für unmöglich gehalten wurde, eine Brücke in einem Erdbebengebiet über eine 2,5 km breite und 65 m tiefe Meerenge ohne stabilen Boden zu bauen (Quelle Wikipedia)
                                                      Blick aus unserem Hotelzimmer


Freitag, 23. August 2019
Mesolongi

Mesolongi hat uns wieder !
Wir haben das Gefühl nach Hause gekommen zu sein. 
Die Reise nach  Griechenland wollten wir möglichst emissionsarm gestalten: Es ging per Zug von München nach Brindisi, von dort mit der Auto- und LKW-Fähre nach Igoumenitsa und dann mit dem Bus bis zur Universität von Mesolongi. Der Busfahrer weckt uns schon 20 km vor der Haltestelle mit dem Ruf: Mesolongi ! Den zweiten und dritten Ruf beantworten wir ebenso zur Erheiterung des voll besetzten Reisebusses. 
Unser Gastvater holt uns mit dem Auto von der Haltestelle 4 km ausserhalb der Kleinstadt ab. 
Der Ort begrüsst uns mit dem idyllischen Gärten, dem Hündchen Rara, dem Marktplatz mit den Cafés, den riesigen Salzseen (Lagunen) und der 5 km entfernten Meeresbucht mit Strand. 
Im Mai pflügten hier nur wenige Schwimmer durchs Wasser. Nun ist Ferienzeit und der Strand ist voller Sonnenschirme und Liegestühle.
Samstag setzen wir unsere Griechenlandtour mit den Fahrrädern nach Patras und Peloponnes fort. Es soll früh losgehen, um den starken Ostwind zu vermeiden. 

Blick auf die Küste von Albanien

Sonntag, 26. Mai 2019
Athen

Gestern sind wir mit dem Bus von Mesolongi nach Athen gefahren. Unsere Fahrräder und die Gepäcktaschen sind in der Kleinstadt mit den Lagunen geblieben.
Heute besichtigen wir die Akropolis, das Panathenaic Stadium, die Plaka (Altstadt), den Nationalpark mit Zappeion Gebäude und den Syntagma Square. Mehr als 10 km über den Tag verteilt hat die kaputte Bandscheibe von Helmut nicht mitgemacht....



Panathenaic Stadium - Geburtstätte der neuzeitlichen olympischen Spiele



Plaka - die Altstadt mit vielen Touristen und Läden



das neu renovierte Theater am Akropolis Hügel






Parthenon


Regierungspalast am Syntagma Platz



Montag,  20. Mai 2019
Messolongi

Nun haben wir die Pläne insofern geändert, dass Christiane und Helmut zusammen nach Hause fliegen und beide Fahrräder mit Gepäck in Messolongi unterstellen. Wir hoffen die Tour im September wieder fortsetzen zu können. Unser Flug nach München ist für den 27. Mai abends gebucht.
Bis bald!

Freitag, 17. Mai 2019
Messolongi

Leider müssen wir unsere Fahrradreise nun unterbrechen. Der Orthopäde hat einen Bandscheibenvorfall bei Helmut festgestellt. Er muss daher in den nächsten Tagen nach Hause fliegen. 
Christiane fährt mit dem Fahrrad über Italien zurück nach Fürstenfeldbruck.
Helmut lässt sein Fahrrad mit Gepäck in Messolongi.
Im September möchten wir die Reise fortsetzen - avtio, bis bald!
Wir bedanken uns für das eifrige Lesen unserer Berichte !

Der Kilometerstand unserer Tunesien-Italien-Griechenland Tour beträgt 4414 km .


Blick auf Messolongi 


Mittwoch, 15. Mai 2019
Etoliko - Messolongi  (14 km )

Heute sind wir nicht weit gekommen. Das liegt daran, dass wir in Messolongi einen Orthopäden für Helmut aufsuchen wollen. Wir bleiben in dieser Kleinstadt noch einige Tage, bis die Diagnose und Therapie festgestellt werden. Der Ischiasnerv bereitet Schmerzen. 
Messolongi ist eine Kleinstadt ähnlich wie Fürstenfeldbruck. In der Innenstadt gibt es viele Cafés und Restaurants, wo sich die Leute treffen. Was uns auch gefällt ist, dass hier viele Radfahrer unterwegs sind. Auch eigene Fahrradstraßen gibt es und ein gut sortiertes Fahrradgeschäft. Der Ort liegt mitten in einem großen Naturschutzgebiet mit Lagunen und Schilfgürteln. Eine kleine geteerte Straße führt durch das Gebiet. Es quakt ringsherum und wir können einige Wasservögel beobachten. 




auf dem Weg nach Messolongi werden wir von einem Flamingo begrüßt...



Historisches Museum und
Rathaus von Messolongi 


im Gyros Restaurant sind viele Hinweise für Radlfreunde an der Wand zu finden





nachmittags machen wir ohne Gepäck einen Ausflug und radeln zu den Lagunen




auf einem schmalen Damm fahren wir zur Beobachtungsstation für die Tierwelt







Beobachtungsstand in der Lagune


Dienstag, 14. Mai 2019 
Paleros - Etoliko (84 km , 810 hm)

Heute sind wir weiter auf dem EuroVelo 8 gefahren, der hier angezeigt wird. Das ist eigentlich eine ganz normale Straße, die aber sehr gut zum Radfahren geeignet ist. Die Route führt - mit Unterbrechungen - von Cadiz in Südspanien bis nach Athen (also halbrund ums Mittelmeer). Diese Strecke gefällt uns sehr gut. Sie führt direkt am Meer entlang und es herrscht nur ganz geringer Autoverkehr. Wir treffen die französische Radlerin Adelaide, die eine kleine Katze aufgesammelt hat und nun mitnimmt, außerdem Luca und Jakob aus Köln, die schon 4 Monate in Asien unterwegs waren. 
Es gibt einige Anstiege, die aber nicht steil und gut zu bewältigen sind. Die Berglandschaft und das klare blaue Mittelmeer begeistern uns. In Astakos machen wir eine längere Pause. Nach diesem Ort wendet sich die Straße ins Landesinnere bis wir in Etoliko eine Meerenge passieren und hier auch gleich ein kleines Hotel aufsuchen. 




2 Nächte (12.->14.Mai):
Elektra Hotel bei Paleros: gut, preiswert und ein Zimmer zu ebener Erde (=> keine Schlepperei der Satteltaschen) Hier konnten wir den Regentag gut verbringen!



heute hält uns nichts mehr, da das Wetter, entgegen der gestrigen Prognose, gut ist. Letzter Blick auf Paleros vom benachbarten Hügel


eine Französin beim Klettern im Steilhang




Adelaide ist nicht allein unterwegs. Ihr Begleiter ist eine junger Kater! Sie möchte von Athen nach Hause (Bordeaux) radeln.





eine faszinierende Landschaft und eine verkehrsarme Küstenstraße! Das passt gut zusammen und begeistert uns!


Foto oben: 
hier hat sich ein Künstler ausgetobt: etliche holzgeschnitzte Tiermotive, aber auch Fahrräder und Raketen sind beidseitig der Straße ausgestellt






Luca und Jakob berichten von Begegnungen mit vielen älteren Fernradlern in Griechenland und überwiegend jungen Leuten auf den Rädern in Vietnam und Laos :-)




50 km auf dem Tagestacho - der Magen knurrt. In Astakos essen wir in einem Fischrestaurant




Blick zurück auf Astakos. Nun liegt noch eine zweite kleine Bergetappe vor uns, bis wir am Ziel sind. Eine Wildschweinfamilie springt Helmut vors Fahrrad, aber auch andere Tiere sind auf den Bergstraßen unterwegs....





in dem kleinen Ort Lesini steht diese große orthodoxe Kirche. Eine Besichtigung war möglich, weil die Mesnerin kurzeitig in die Kirche mußte





und weiter geht die Reise - 
langsam vorbei an der Schafherde

Wir sind am Ziel. Unser Hotel liegt auf der kleinen Halbinsel Etoliko


Montag, 13. Mai 2019
Paleros

Es regnet. Heute regnete es den ganzen Tag mal stärker, mal schwächer. Am Abend gibt es Gewitter und es regnet aus allen Kübeln. Deshalb haben wir einen Hoteltag mit spazieren gehen, joggen, schwimmen im Pool eingelegt. 
Es gibt heute leider keine Fotos. Morgen geht es hoffentlich weiter. 

Sonntag, 12. Mai 2019
Camping Monolithi- über Nikopolis nach Paleros (56 km)

Heute übernachten wir im Hotel. Am Vormittag sind wir vom Campingplatz los geradelt. Nach wenigen Kilometern kommen wir an einer langen Stadtmauer vorbei. Das ist die Mauer um die frühe Siedlung der Christen in Nikopolis. Wir besuchen den Ort mit seinen Ausgrabungsstätten. Man hat hier mehrere Reste von Basiliken gefunden. Angeblich gab es hier schon um 60 n. Chr. die ersten christlichen Siedlungen, die Paulus auf seiner Reise nach Rom besucht hat. Man sieht noch eine alte Straße, die durch die Stadt führte. Auf dem Gelände wurde aber auch eine römischen Villa ausgegraben mit teilweise erhaltenen Mosaikböden, wie wir das ja auch schon in Italien gesehen haben. Gegenüber am Hang liegt sehr imposant das alte römische Theater. 
Etwas unterhalb des Theaters sieht man noch die Form des früheren Sportstadions, das wie eine Ellipse geformt war. Hier ließ Augustus einmal im Jahr Sportwettkämpfe ähnlich wie Olympische Spiele statt finden. Gleichzeitig gab es auch einen musikalischen Wettstreit. 
Wir fahren weiter nach Preveza, das an einer Meerenge liegt, die wir überqueren wollen.  
Es gibt einen Tunnel, der unter dem Wasser durchführt aber für Fahrräder und Fußgänger gesperrt ist. Wir haben uns vorher schon informiert: Angeblich gibt es Taxis, die Fahrräder mitnehmen. Also suchen wir den Taxistand auf. Hier stehen zwei Fahrzeuge. Der erste Taxifahrer, den wir ansprechen, möchte uns gerne transportieren. Sein Kofferraum ist aber zu klein. Der zweite Taxifahrer schafft es tatsächlich beide Fahrräder mitsamt dem Gepäck und uns als Mitfahrer ins Auto reinzubringen. Die Vorderräder montieren wir dazu ab.
Wir sind froh über den Transport und montieren die Räder auf der anderen Seite des Tunnels wieder zusammen. Sie sind nicht beschädigt worden. 
Wir wollen gerne am Ufer entlang fahren. Das erweist sich aber als schwierig. Wir drehen um, fahren über die Hauptstraße zurück, umrunden den See und suchen uns eine Übernachtungsmöglichkeit im ersten Ort an der Meeresküste. 




Paul aus England startete vor 5 Tagen seine Radtour und möchte von Griechenland über Albanien, Montenegro und Kroatien bis in seine Heimat radeln




die Stadtmauer von der ehemaligen 
Stadt Nikopolis taucht am Horizont auf 




kristallklares Mosaik in der Ruine der römischen Villa (mindestens 1800 Jahre alt !)





diese Ausgrabungsstätte mit dem Theater konnten wir leider nicht besichtigen

Ilias, unser Taxifahrer für die ca 5km lange Tunnelstrecke, freut sich mit uns, dass beide Fahrräder, Gepäck und alle Personen in seinen Skoda passen











die Öffnung der Tunnelstrecke in Preveza. Spätestens hier hätten sie uns als Radfahrer aussortiert :-)




nun müssen wir unsere Drahtesel nur noch wieder zusammen basteln und die Gepäcktaschen anhängen



wir radeln weiter und sehen einen Traktor bei der Arbeit: 
in Griechenland wird Mitte Mai schon die erste Heuernte eingefahren...




Velo Europaradweg 8 ist kein Hirngespinst, sondern existiert in Griechenland wirklich!
(zumindest teilweise, wie auf unserer heutigen Strecke

wir erreichen den kleinen Küstenort Paleros. Unsere Unterkunft befindet sich von hier ca 2 km entfernt


Samstag, 11. Mai 2019
Igoumenitsa - Campingplatz Monolithi (Kanali) über Ammoudia (86 km, 880 hm)

Heute ist Sonnenwetter. Wir haben im Campingplatz eingecheckt, aber einen Bungalow ausgewählt. Das Zelt muss nicht aufgestellt werden. 
Bei der Abfahrt von Igoumenitsa haben wir erst mal einen Heidenrespekt vor der Strecke. Griechenland, das Land der Berge und Höhen ! Wir fahren auf der Bundesstraße. Es ist anfangs sehr wenig Verkehr. Wir haben viel Platz auf der Straße und es geht moderat bergauf, also alles halb so wild. Die Berge sind grün bewachsen mit Bäumen und Büschen. Das Radfahren macht Spaß. Wir kommen an einem riesigen Feuchtgebiet in Kalodiki vorbei - voller Seerosen und vielen Vögeln. Die Frösche quaken aus allen Kehlen. 
Bei Ammoudia biegen wir links zum Meer hin ab.  Hier soll ein "chilliger" Strand sein (Bewertung von einem Radler im Komoot Navi). Es ist wirklich eine ruhige schöne Bucht, in der man schön schwimmen kann bei geringem Wellengang. Es gibt sogar eine Stranddusche. 
Wir fahren weiter auf der Bundesstraße in sanftem Modus bergauf und mit vollem Tempo bergab. Die Fahrt beenden wir beim Campingplatz Monolithi. Hier suchen wir das Restaurant auf, wo wir die einzigen Gäste sind, aber sehr nett empfangen und bedient werden.
Morgen hoffen wir den Autobahntunnel in Preveza irgendwie überwinden zu können und weiter nach Süden zu fahren. 




wir verlassen Igoumenitsa gegen 10:15Uhr und radeln um die Bucht herum den Berg hinauf ...

...und haben eine tolle Aussicht auf die gesamte Bucht



das Kalodiki Feuchtgebiet ist einzigartig in Griechenland und ausgewiesen als Naturschutzgebiet. In einigen Wochen werden die Wasserlilien blühen- wir sind leider zu früh



für Vögel ein Paradies





Blick auf Agia Kyriaki

Pause am Strand von Ammoudia 



Foto oben: Burg Riniasas auf dem Hügel
Foto unten: Bungalow auf dem Campingplatz



Freitag, 10. Mai 2019
Igoumenitsa

Heute haben wir uns etwas auf Griechenland eingestimmt. Neue Wörter, eine andere Schrift, und Zeitumstellung auf 1 Stunde später. 
Als erstes führt uns unser Weg zum deutschen Honorarkonsulat am Ort. Hier liegen die Unterlagen für die Briefwahl zur Europawahl. Dankenswerterweise hat das Rathaus FFB alles dorthin geschickt. Wir wählen im Postamt. Es ist Listenwahl und nur eine Partei von 40! anzukreuzen. So können wir alles gleich wieder per Einschreiben nach FFB schicken. 
Der Rückweg führt uns vorbei an der orthodoxen Kirche, die von innen farbenfroh bemalt ist. Hier hängen auch keine kleinen nackten Engelchen, wie wir das in Italien manchmal gesehen haben. Die Engel sind würdevoll und schützend. 
Wir kaufen uns neue Landkarten und studieren das Internet und die Höhenangaben. Wir entscheiden uns dafür, nach Süden zum Peloponnes zu fahren.
Unser Quartier bietet zwei Balkone. Wir haben morgens und abends Sonne und können den Sonnenuntergang beobachten. 



orthodoxe Kirche

Sonnenuntergang vom Balkon unserer Unterkunft

Donnerstag, 9. Mai 2019
Brindisi - Igoumenitsa (Schiffspassage)

Wir sind gut in Griechenland angekommen.
In Brindisi können wir zügig auf die Fähre fahren und die Fahrräder als erste im Laderaum vor den LKWs parken. Es geht alles viel schneller als wir das bei den anderen Überfahrten erlebt haben. Zum Bereich für die Passagiere führt eine lange Rolltreppe. Es gibt ein Restaurant mit Mittag- und Abendessen. Wir kommen pünktlich in Igoumenitsa an. Das gebuchte Appartement liegt nur 200 m vom Fährhafen entfernt. Es gibt heißen Tee und einen sehr hilfsbereiten Gastgeber.
Morgen verbringen wir hier noch einen weiteren Tag und holen die Unterlagen für die Europawahl im Honorarkonsulat ab, wohin sie von der Stadtverwaltung Fürstenfeldbruck geschickt wurden.
Außerdem besorgen wir Landkarten und bereiten unsere Tour vor. 




Gegen 12 Uhr wird die Fähre beladen










Mit der Rolltreppe gehts ruck-zuck zwei Etagen höher und von dort direkt aufs  ....







 .... bequeme Sofa der Bar. Jetzt haben wir knappe 8 Stunden Zeit um die Zeitung zu lesen, den griechischen Reiseführer zu studieren und zu essen ...


und dank der Seekrankheitstabletten blieb das Essen sogar im Magen - denn der Seegang war relativ stark, da Windböen aufkamen






Igoumenitsa erreichen wir gegen 21 Uhr. Wir Radfahrer dürfen vor den LKWs und PKWs die Fähre verlassen